Die Geschäftsentwicklung von Wacker Chemie stabilisiert sich langsam, ein signifikanter Aufwärtstrend ist hingegen noch nicht erkennbar. Die Börse fokussiert sich aber bereits auf bessere Rahmenbedingungen im Jahr 2014 - die Aktie ist der Realität damit recht weit vorausgeeilt.
Wacker Chemie bemüht sich, Zuversicht zu den künftigen Geschäftsperspektiven zu verbreiten. Nach Aussage des Finanzchefs haben sich die Preise für Polysilizium stabilisiert und dürften mittelfristig wieder steigen, da der Kapazitätsausbau mit dem Wachstum der Nachfrage nicht mehr Schritt halte.
Das wären gute Nachrichten für Wacker Chemie. Sofern das Szenario tatsächlich eintritt, könnte es aber noch etwas dauern, bis es in den Geschäftszahlen sichtbar wird. Analysten rechnen erst für 2014 mit einem deutlichen Gewinnanstieg. Im Schnitt wird mit einem Ergebnis je Aktie von etwa 1,96 Euro kalkuliert (nach 0,64 Euro in 2013), daraus resultiert ein stattliches KGV von fast 40.
Die Konsensusschätzung könnte allerdings zu pessimistisch sein, dies hat zumindest das zweite Quartal angedeutet. Trotzdem bleiben die Analystenvoten zu dem Unternehmen bemerkenswert gespalten. Während etwa Hauck & Aufhäuser Wacker Chemie für völlig überbewertet hält (Kursziel 40 Euro), sieht die Commerzbank Luft bis 84 Euro.
Nach der Rally in den Sommermonaten scheint es daher im Moment am wahrscheinlichsten, dass die Aktie die Ende Juni gestartete Konsolidierung zunächst einmal fortsetzt, bis die nächsten Zahlen am 31. Oktober mehr Klarheit zu den künftigen Gewinnperspektiven bringen.
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