Die Aktie von Wacker Chemie hat zuletzt den Widerstand bei 60 Euro geknackt und damit ein bullishes Signal generiert. Nach einem lokalen Doppeltief im April und Mai nimmt die Trendwende bei dem Konzern langsam Konturen an.
Der jüngste Kursaufschwung ist darauf zurückzuführen, dass China vorerst auf Strafzölle für Polysilizium verzichtet. Diese waren befürchtet worden, nachdem die EU ihrerseits Zölle auf chinesische Solarmodule verhängt hat, und hätten Wacker Chemie hart getroffen.
Es bleibt allerdings zu bedenken, dass auch ohne Strafzölle die Geschäfte im Photovoltaiksegment alles andere als glänzend laufen, in den letzten Quartalen waren sie ein Mühlstein am Hals des Unternehmens. Analysten äußerten sich daher zuletzt verhalten zu den Perspektiven der Aktie von Wacker Chemie, die Kursziele variierten zwischen 48 Euro (Commerzbank) und 65 Euro (Independent Research). Selbst die Optimisten sehen damit derzeit kaum Aufwärtspotenzial.
Die Zurückhaltung dürfte darauf zurückzuführen sein, dass die Analysten am 30. Juli keine allzu guten Zahlen für das zweite Quartal erwarten. Doch das könnte für den Kursverlauf nicht unbedingt entscheidend sein.
Branchenbeobachter sehen im Photovoltaikmarkt langsam ein Licht am Ende des Tunnels. Die Pleitewelle schreitet voran und sorgt für die überfällige Bereinigung auf der Angebotsseite, derweil ist die Nachfrage weiter hoch. Sollte das bei Wacker Chemie für einen etwas positiveren Ausblick für die Sparte sorgen, könnte das den jüngsten Aufwärtstrend der Aktie untermauern.
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