Da hat der Vorstand von Wacker Chemie die Anleger aus allen Träumen gerissen. Die vorsichtige Prognose für 2013 führte in den letzten Wochen zu einem Kurssturz um fast 25 Prozent. Zumindest unter technischen Gesichtspunkten gibt es aber nun Anlass zur Hoffnung.
Zunächst hatte das Unternehmen in der ersten Februarhälfte wegen einer nach eigenen Angaben überraschend hohe Nachfrage nach Polysilizium die Kurzarbeit im Werk Burghausen aufgehoben. Die damit geweckten Hoffnungen auf eine Ertragswende wurden mit der Präsentation der Jahresprognose im März dann aber bitter enttäuscht, das EBITDA wird 2013 voraussichtlich weiter schrumpfen und der Konzernumsatz auf dem Vorjahresniveau stagnieren.
Das Echo der Analystenzunft war entsprechend verheerend, von den letzten acht Veröffentlichungen plädierten drei auf Verkaufen und vier auf Halten, nur ein Analyst konnte sich zu einem Kaufurteil für Wacker Chemie durchringen. Allerdings war dies natürlich auch auf das zwischenzeitlich deutlich erhöhte Kursniveau zurückzuführen, denn der faire Wert des Konzerns wird derzeit im Schnitt nur auf rund 56 Euro je Aktie taxiert.
Diesen hat Wacker Chemie an der Börse nun unterschritten, zudem ist der Wert technisch überverkauft und von der Unterstützung bei 52,29 Euro (das Zwischentief Ende Januar) nach oben abgeprallt. Diese Mischung sollte eigentlich für eine etwas längere Erholungsphase ausreichen. Eine nachhaltige Wende ist aber ohne eine Verbesserung der Lage im Photovoltaikgeschäft schwer vorstellbar.
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