Nachdem bereits der alles andere als entlastenden Bericht der Sonderuntersuchung der KPMG im April die Vorlage des Jahresabschlusses 2019 bei Wirecard verzögerte, muss der DAX-Wert erneut die Publikation der Zahlen verschieben.
Laut der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY bedarf das Testat für den Jahresabschluss 2019 weiterer Prüfungen. So seien Kontonummern von Treuhandkonten für das Drittpartnergeschäft bei zwei asiatischen Banken nicht zuzuordnen. Immerhin haben Tochtergesellschaften von Wirecard insgesamt rund 1,9 Mrd. Euro auf diese Treuhandkonten eingezahlt.
Zuvor hatte bereits die KPMG in einer unabhängigen Sonderprüfung die in der Kritik stehenden Umsätze mit bestimmten Drittparteien in den Jahren 2016 bis 2018 hinsichtlich Höhe und Existenz nicht bestätigen können. Nach der „widerruflichen Freistellung“ von Vorstandsmitglied Jan Marsalek ist nun Markus Braun mit sofortiger Wirkung von seinem Vorstandsposten zurückgetreten.
Die Hoffnung einiger Anleger, dass das Unternehmen die Vorwürfe aus Medienberichten entkräften kann, schwindet von Tag zu Tag. Vielmehr fürchten viele Börsianer einen Betrugsfall wie 2002 bei Enron in den USA. Wir beobachten die Entwicklung und raten vor Käufen weiter ab.
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