Die Zahlen von ADVA Optical für 2017 zeigen, in welche Mitleidenschaft das Geschäft gezogen wurde, nachdem es im dritten Quartal einen Einbruch im Auftragseingang gab. Und sie verdeutlichen auch, dass es länger dauern wird, aus der Talsohle herauszukommen.
Zugutehalten muss man dem Netzwerkausrüster, dass die versprochenen Verbesserungen im Schlussquartal geschafft wurden. So steigerte ADVA den Umsatz um knapp 5,4 % auf 117,2 Mio. Euro. Damit blieb die Firma aber nur knapp über dem unteren Rand der vorherigen Prognosespanne. Wie bei der Erstbesprechung in Ausgabe 04/18 angegeben, hatte diese zwischen 115 - 130 Mio. Euro gelegen. Etwas besser sah es bei der Profitabilität aus. Denn hier erreichte ADVA eine EBIT-Marge von 3,8 % nach einer Guidance zwischen 0 % und 5 %.
Die graduellen Verbesserungen in Q4 konnten die tiefen Löcher nicht ausfüllen, die in Q3 geschlagen wurden. So blieb am Ende der Jahresumsatz mit 514,5 Mio. Euro unter unseren Prognosen, die bei 520 Mio. Euro lagen. Eine noch größere Diskrepanz zeigte sich beim Nettoergebnis. Denn statt der erwarteten 3 Mio. Euro Gewinn wurde ein Verlust von 4,2 Mio. Euro ausgewiesen. Zwar wirkten hier starke steuerliche Einflüsse mit ein. Doch das operative Ergebnis mit einem Gewinn von nur 4,4 Mio. Euro nach 19,4 Mio. Euro im Vorjahr zeigt die Herausforderungen, die ADVA noch vor sich hat.
Wenig hilfreich ist da die Guidance für Q1 2018. Denn ADVA stellt nur eine identische Umsatzschätzung wie in Q4 in Aussicht. Bei der EBIT-Marge rudert man sogar zurück und erwartet nur noch zwischen -1 % und +4 %. Das allein wäre schon Grund genug für die anhaltende Schwäche der Aktie. Aber seit dieser Woche kommt noch hinzu, dass die Aktie aus dem TecDAX ausgeschieden ist. Das bedeutet, dass auch entsprechend ausgerichtete Fonds und Investoren die Aktie verkauft haben und kaum zurückkehren.
Für die Aktie selbst ist es jetzt wichtig, wieder charttechnischen Boden unter die Füße zu bekommen. Nach der zuletzt gescheiterten Bodenbildung bietet sich bei…
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