Die Nachrichtenlage vom Buchmarkt wird derzeit durch die kriselnden stationären Buchhändler geprägt, die durch den Internethandel zunehmend unter Druck geraten. Doch die Krise dieser Sparte verdeckt, dass die Entwicklung für andere Marktteilnehmer auch große Chancen bietet. Namentlich für die Verlage, die über einen zentralen Rohstoff des Internetzeitalters, den Content, verfügen. Die richtige Strategie vorausgesetzt, eröffnet ihnen die Digitalisierung der Vertriebswege und der Produkte große Chancen, hierfür weitere Märkte und Vermarktungskanäle zu erschließen. Ein Unternehmen, das diese Potenziale früh erkannt hat und nun konsequent nutzen will, ist die Bastei Lübbe AG, deren Aktie seit dem Herbst 2013 börsennotiert ist.
Bastei Lübbe hat letztes Jahr das sechzigste Firmenjubiläum gefeiert. In dieser Zeit hat sich der Kölner Verlag zu einem der führenden Anbieter in Deutschland entwickelt. Im Bereich Hardcover Belletristik ist das Unternehmen seit 2008 fast durchgehend der Marktführer, auch im Geschäft mit Kinderbüchern (ab zwölf Jahren) und mit E-Books Belletristik sind die Kölner führend. Hinzu kommt der zweite Platz bei Audiobüchern und Platz drei in der Kategorie Taschenbuch-Sachbuch. Diese Position verdankt Bastei Lübbe nicht zuletzt dem großen Kreis an namhaften Autoren, zu denen die Serien-Beststellerproduzenten wie Dan Brown, Ken Follet und Jeff Kinney gehören. Weitere Standbeine sind das Geschäft mit Roman- und Rätselheften („Jerry Cotton“), sowie Aktivitäten rund um Geschenk- und Werbeartikel.
Mit dieser Aufstellung konnte Bastei Lübbe im letzten Geschäftsjahr (per Ende März) deutlich zulegen. Bei einem Umsatzwachstum um 9,4 % auf 107,5 Mio. Euro erhöhte sich das EBIT um fast ein Viertel auf 14,9 Mio. Euro und der Jahresüberschuss um 14,5 % auf 9,1 Mio. Euro. Besonders stark entwickelte sich der Ergebnisbeitrag der Kernsparte Buch, die bei einem Umsatz von 85,8 Mio. Euro (+8,4 %) ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 14,6 Mio. Euro erwirtschaftete (+49,2 %). Darin macht sich nicht zuletzt der Verkaufserfolg von „Inferno“ von Dan Brown bemerkbar.
Da solche Erfolge nicht jedes Jahr beliebig wiederholbar sind, geht das Unternehmen für das laufende Jahr nur von einem moderaten Umsatzwachstum aus, bei einem gleichbleibenden Ergebnis. Der Wegfall der letztjährigen Sonderaufwendungen für das IPO sollte zwar die Gewinnentwicklung stützen, doch wird dies durch die Investitionen in die geplante Expansion kompensiert. So forciert Bastei Lübbe derzeit…
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