Da dem physischen Brief dank der Email das Schicksal der Schallplatte vorhergesagt wurde, schien auch die Deutsche Post ihre beste Zeit hinter sich zu haben. Doch weit gefehlt: Während die Erosion im langjährigen Stammgeschäft mit Preiserhöhungen zumindest stark verzögert werden kann, nutzt der Konzern seine großen Ressourcen für eine Expansion in Wachstumsmärkten.
Die Digitalisierungswelle ist für die Deutsche Post nicht nur Fluch, sondern auch Segen. Denn der Konzern verdient mit seinem Paketdienst DHL kräftig mit am boomenden eCommerce. Den Anteil am deutschen Paketmarkt beziffert das Unternehmen auf 43,7 %, im ersten Quartal konnten die Erlöse um 6,9 % auf 1,14 Mrd. Euro gesteigert werden. Der Ableger baut zudem das Geschäft außerhalb des Heimatmarktes kontinuierlich aus, in Europa werden die Dienste mittlerweile in 15 Ländern angeboten. Hier haben die Erlöse von Januar bis März sogar um 13,9 % auf 197 Mio. Euro zugelegt, außerhalb von Europa lag die Wachstumsrate bei 11,6 % (auf 337 Mio. Euro).
Ebenfalls stark vertreten ist die Deutsche Post in den Wachstumsmärkten Expresslieferungen sowie Kontraktlogistik als Outsourcingdienstleistung für Konzerne. Die positive Entwicklung der Wachstumsträger führte im ersten Quartal zu einem organischen Wachstum von 1,4 %, der berichtete Erlösrückgang von 6,1 % (auf 13,9 Mrd. Euro) wurde u.a. durch Wechselkurs- und Sondereffekte verzerrt. Regelrecht spektakulär ist die operative Ergebnisentwicklung ausgefallen, das EBIT konnte um 21,3 % auf 873 Mio. Euro und der Gewinn um 29,1 % auf 639 Mio. Euro gesteigert werden. Im Gesamtjahr soll das EBIT von 2,4 Mrd. Euro in 2015 auf 3,4 bis 3,7 Mrd. Euro steigen.
Dieses Ziel stufen wir nach dem hervorragenden Jahresstart als…
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