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Geratherm: Wachstumsstory reloaded

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In den letzten Jahren galt die Geratherm-Aktie eher als unsexy. Das Brot-und-Butter-Geschäft mit Fieberthermometern sorgte zwar für stabile Cashflows, aber die Phantasie war nach dem Abflauen der Sonderkonjunktur aus dem EU-Quecksilberverbot entwichen. Das hat auch der Kurs nachvollzogen, der sich seit unserer – gut getimten – Herabstufung im März 2010 im Tief halbiert hatte. Doch dank neuer, lukrativer Geschäftsfelder deutet sich nun eine Wiederbelebung der Wachstumsstory an.    

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Ausgangspunkt für den neuen Schwung ist ein schlüssiger Strategieschwenk, weg vom wettbewerbsintensiven Endkundengeschäft und hin zu zulassungspflichtigen Klinikprodukten, die Alleinstellungsmerkmale ermöglichen. Zwar macht das Kerngeschäft der Diagnostik (Fieberthermometer und Blutdruckmessgeräte) immer noch 75 % des Konzernumsatzes aus, daneben haben sich aber mittlerweile drei dynamisch wachsende Sparten etabliert. Im Segment „Respiratory“ wurde mit Produkten zur Lungenfunktionsmessung im ersten Halbjahr 2013 gleich 73 % mehr erlöst als im Vorjahreszeitraum. Kaum minder stark (+52 %) legten die „Medizinischen Wärmesysteme“ zum Schutz von Patienten vor Auskühlung zu. Und auch der kleinste Bereich „Cardio/Stroke“ steigerte mit Früherkennungssystemen zur Schlaganfallprävention seine Einnahmen gleich um zwei Drittel.

Das schlägt sich auch in der Konzernrechnung nieder. Musste Geratherm im letzten Geschäftsjahr erstmals seit 2004 wieder einen Umsatzrückgang (-6,7 % auf 15,9 Mio. Euro) hinnehmen, so scheint diese Scharte nun ausgewetzt. Obwohl das Kerngeschäft weiter stagnierte, legten die Gesamterlöse im ersten Halbjahr 2013 dank des kräftigen Wachstums der neuen Sparten gleich zweistellig um 10,7 % auf 8,7 Mio. Euro zu. Zugleich führten Kapazitätsanpassungen im Diagnostikbereich dazu, dass sich auch das EBIT deutlich von 173 auf 602 Tsd. Euro verbesserte. Allerdings schlummern hier noch große Reserven, denn das Klinikgeschäft schreibt insgesamt erst eine schwarze Null. Was hier möglich ist, deutet der Teilbereich „Respiratory“ an, der in der Berichtsperiode bereits 16 % EBIT-Marge erwirtschaftete.

Das soll aber erst den Anfang eines nachhaltigen Ertragssprungs markieren, denn das Expansionspotenzial im rentablen Klinikgeschäft ist längst nicht ausgeschöpft. Große Wachstumschancen birgt etwa die Schlaganfallprävention, wo die Geratherm-Tochter Apoplex neben Dräger neuerdings auch Philips zu seinen Kooperationspartnern zählt. Zusammen decken deren Über­wachungs­­systeme 70 % des Weltmarktes ab und bilden somit ein ideales Trägervehikel für die Apoplex-Software. War diese noch Ende 2012 an 25 Schlaganfallzentren angeschlossen, rechnet der Vorstand bereits mit 50 per Ende 2013 und mit 200 per Ende 2014. Allein in Deutschland gibt es 500 derartiger Zentren, weltweit sind es rd. 5.000. Da jedem neuen Anschluss kaum zusätzliche Kosten gegenüberstehen, sollten dabei EBIT-Margen von 25 % erreichbar sein – gegenüber rd. 10 % im Diagnostikgeschäft.

In den anderen Geschäftsfeldern forciert das Management ebenfalls die globale Expansion und setzt damit auf ein bewährtes Rezept, denn schon jetzt ist Geratherm mit fast 90 % Exportanteil hochgradig internationalisiert. So könnte auch dem Segment Wärmesysteme ein weiterer Wachstumsschub bevorstehen, nachdem die Thüringer nicht nur das neue EU-Zulassungs­verfahren („Third Edition“) bestanden, sondern auch den Zuschlag als Exklusivlieferant für das brasilianische Transplantationssystem erhalten haben. Ähnliches gilt für den Bereich „Respiratory“, wo jüngst die Zulassungshürden in China und Indien genommen wurden. Vor diesem Hintergrund wirkt die Zielmarke von 20 bis 30 Mio. Euro, die der Vorstand mittelfristig im Klinikbereich umsetzen will, gar nicht mal so utopisch.

Den vielversprechenden Aussichten steht denn auch eine Bewertung gegenüber, die mit einem KGV für 2013 von 23 für zumindest optisch nicht mehr günstig ist. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass Geratherm mittlerweile gut 13 Mio. Euro freie Cashreserven angehäuft hat, das entspricht fast 40 % des Börsenwertes. Bereinigt darum ermäßigt sich das Gewinnmultiple auf rd. 14, was angesichts des sich abzeichnenden Wachstums deutlichen Spielraum nach oben lässt. Nimmt man für die kommenden beiden Jahre eine realistische Umsatzsteigerung um 15 % p.a. und eine Verbesserung der Nettomarge von 8 auf 10 % an, so lassen sich bei einem gleichbleibenden KGV bereits Kurse …

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