Die Manz AG hat die Börsenschlagzeilen der letzten Woche in einer negativen Art und Weise beherrscht: Der Maschinenbauer, der unter anderem Apple-Zulieferer zu seinen Kunden zählt, hat am Montag eine herbe Umsatz- und Gewinnwarnung veröffentlicht und damit einen Kursrutsch von fast 60 Euro auf zwischenzeitlich unter 40 Euro ausgelöst. Besonders gravierend wirkt in diesem Zusammenhang, dass es sich bereits um die zweite Gewinnwarnung innerhalb weniger Monate gehandelt hat, Mitte Mai notierte die Aktie noch bei 96 Euro.
Bedenkt man, dass die Umsatzerwartung von ca. 300 auf 200 bis 210 Mio. Euro reduziert wurde, hat sich die Bewertung (gemessen am Umsatzmultiple) mit dem jüngsten Kursrutsch allerdings nicht ermäßigt. Dies umso mehr, als die Revision der Ergebniserwartung noch drastischer ausgefallen ist. Ging Manz noch bis Jahresmitte von einem positiven EBIT aus, wird nun ein Verlust im mittleren zweistelligen Millionenbereich in Aussicht gestellt.
Diese Größenordnung enthält noch keine Restrukturierungskosten, die nach unserer Einschätzung ebenfalls achtstellig ausfallen dürften. Über die Kostensenkungs- und Restrukturierungsmaßnahmen will Manz noch im November berichten, doch das Ausmaß der Probleme, die sich in eklatanten Führungs- und Reporting-Defiziten im Asiengeschäft offenbart hatten, legt tiefgreifende Änderungen mit entsprechend hohen Abfindungs- und Beratungskosten nahe. Vor allem aber will Manz noch in diesem Jahr das Problem des chronisch defizitären Solarbereiches lösen und nennt neben der Einbindung eines Investors und dem Verkauf auch explizit die Einstellung als eine Option. Bei rund 100 Mitarbeitern und 20 Mio. Euro Bilanzwert würden in diesem Fall die Kosten noch einmal sprunghaft ansteigen.
Doch gerade diese neue Konsequenz lässt hoffen, weil Manz damit ein Problem lösen könnte, das die positive Entwicklung des Restkonzerns seit Jahren überschattet hat. Allerdings sind derzeit noch…
Bitte beachten Sie unseren Disclaimer zu möglichen Interessenskonflikten