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Thailand: Ende des Kursfeuerwerks

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Die Ankündigung des FED-Präsidenten Ben Bernanke, die Anleihenkäufe im Rahmen des Quantitative Easing bald zurückfahren zu wollen, hat in den letzten Wochen ein weltweites Börsenbeben ausgelöst, vom dem die thailändischen Aktien besonders hart getroffen wurde.

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Dazu beigetragen haben vor allem ausländische Investoren, die im großen Umfang Gewinne mitgenommen und sich aus Thailand zurückgezogen haben. Nach offiziellen Angaben übertrafen die ausländischen Aktienverkäufe die Käufe in den letzten vier Wochen um 1,6 Mrd. US-Dollar und sorgten damit in diesem Zeitraum für einen Kurssturz um 16 %. Damit beendete der SET 50 Index, der Leitindex der Börse in Bangkok, eine jahrelange Rally, die mit einer Unterbrechung im Sommer 2011 seit Ende 2008 angehalten hat und die den Anlegern bis heute eine Performance von mehr als 260 % beschert hat. Ob sich der jüngste Einbruch nur als ein kurzfristiges Phänomen herausstellt oder ob damit eine längere Konsolidierungsphase eingeleitet wurde, bleibt abzuwarten. Skeptisch stimmt allerdings, dass auch die Wirtschaftsdaten zuletzt schwächer ausgefallen sind.

So blieb das Wachstum im ersten Quartal hinter den Erwartungen. Mit 5,3 % blieb die Expansion deutlich hinter dem Wert des vierten Quartals 2012 (19,1 %) zurück (im Vorjahresvergleich), der allerdings massiv durch die Flutkatastrophe Ende 2011 verzerrt wurde. Aussagekräftiger ist deswegen die Gegenüberstellung mit der Wirtschaftsleistung des Vorquartals, und hier musste Thailand eine Schrumpfung um 2,2 % melden. Belastend wirkte sich dabei die schwache Entwicklung der Auslandsmärkte aus, die die exportorientierte Volkswirtschaft (Exporte machen 65 % des BIP aus) seit Mitte des letzten Jahres belasten. Dementsprechend war die Industrieproduktion in den letzten drei Monaten rückläufig, bereinigt um den Basiseffekt im vierten Quartal (Flut in 2011) setzt sich die Schwäche bereits seit mehreren Quartalen fort.

Zusätzlich zu der ohnehin schwächeren Weltkonjunktur hat die thailändische Wirtschaft bis in den Mai hinein unter der starken Aufwertung des Baht gelitten. Allein seit dem Sommer 2012 hatte sich die thailändische Währung gegenüber dem US-Dollar um über 10 % verteuert und damit das höchste Niveau seit der Asien-Krise 1997 erreicht. Angetrieben wurde der Höhenflug des Baht durch das ausländische Anlagekapital das in den thailändischen Aktien- und Anleihenmarkt strömte. Die Umkehrung der Zahlungsströme seit Ende Mai beendete dementsprechend die Aufwertung, der anschließende Verfall um mehr als 6 % war so steil, dass die Zentralbank sich zu Warnungen vor einer zu hohen Volatilität veranlasst sah. 

Dabei hat die Zentralbank selbst teilweise zu dem Währungsverfall beigetragen, indem sie Ende Mai den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 2,5 % reduzierte. Damit setzte sie ihren Zinssenkungskurs fort, an dem sie seit September 2011 festhält. Angesichts einer niedrigen Inflationsrate, die mit 2,27 % im Mai auf ein neues Mehrjahrestief gefallen ist, hätte die Bank of Thailand aber durchaus noch Spielraum für weitere Schritte.

Und diese könnten erforderlich werden. Denn nach den schwachen Zahlen zum ersten Quartal zeichnet sich auch für das zweite Vierteljahr eine geringe Dynamik ab. Insbesondere scheint das Konsumwachstum, das im letzten Jahr von einer Anhebung der Mindestlöhne und der hohen Beschäftigungsquote profitierte und die Exportschwäche kompensieren konnte, nun nachzulassen. Im ersten Quartal waren die Konsumausgaben zum ersten Mal seit mehreren Jahren (mit Ausnahme des Flutquartals) spürbar geringer als im Vorquartal, und das zuletzt rückläufige Konsumentenvertrauen lässt eine weiter nachlassende Dynamik erwarten. Belastend dürfte sich auch die Senkung der Löhne im Staatssektor auswirken, mit der die Regierung versucht, das Haushaltsdefizit von zuletzt 4,1 % zu begrenzen. Ebenfalls aus diesem Grund waren die Staatausgaben, die zuvor stark zugelegt hatten, in den letzten beiden Quartalen rückläufig. Vor diesem Hintergrund mehren sich aktuell die Zweifel…

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