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Nordwest Handel: Eine versteckte Perle?

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Das Geschäftsmodell der Nordwest Handel AG aus Hagen ist denkbar einfach: das Unternehmen dient als Schaltstelle eines Einkaufs- und Vertriebsverbundes, dem aktuell 803 Fachhändler in Deutschland und Europa angehören und über den im letzten Geschäftsjahr ein Geschäftsvolumen von gut 2 Mrd. Euro abgewickelt wurde.

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Damit ist das Unternehmen, dessen Aktie seit 1999 im Geregelten Handel der Börse Düsseldorf und seit Juni 2013 auch im General Standard in Frankfurt gehandelt wird, einer der größten Player im deutschen Produktionsverbindungshandel (PVH), also dem Handel mit gewerblichen Bedarfsprodukten zur Versorgung von Herstellungs- und Verarbeitungsbetrieben.

Das Geschäft wird in drei Bereiche eingeteilt: Stahl, Bau-Handwerk-Industrie (BHI) und Haustechnik. Die angebundenen Partner können dabei zwischen drei unterschiedlichen Modellen der Zusammenarbeit wählen. Im Streckengeschäft agiert Nordwest als Beschaffungszentrale und bestellt im eigenen Namen die Ware, die vom Lieferanten direkt an die Partner verschickt wird. Im Unterschied dazu begrenzt sich die Zentralregulierung auf die Abrechnung, die Bestellung erfolgt durch die Partner selbst. Am umfassendsten ist die Dienstleistung im Lagergeschäft, in dem neben der Bestellung und der Abrechung auch die Lieferung von Nordwest übernommen wird. Neben dem Einkauf bietet die Gesellschaft inzwischen eine Fülle von weiteren Dienstleistungen, die sich von der Erstellung von Vertriebskonzepten, über die Unterstützung im Vertrieb und das Factoring, bis hin zu E-Business-Portalen und Internetshops erstrecken.

Mit der Konzentration auf die drei Zielbereiche adressiert Nordwest konjunktursensible Branchen, insbesondere ist eine Abhängigkeit von der Baukonjunktur erkennbar. So brachte beispielsweise der Konjunktureinbruch in 2009 einen Rückgang des Geschäftsvolumens um fast 28 % auf 1,45 Mrd. Euro, der Umsatz reduzierte sich sogar um 43 % auf 276 Mio. Euro. Doch in dem anschließenden Aufschwung konnte dieser Einbruch, zumindest beim Geschäftsvolumen, wieder aufgeholt werden, im letzten Jahr wurde ein neuer Rekordwert von 2,07 Mrd. Euro erzielt. Allerdings war 2012 bereits die konjunkturelle Abkühlung vor allem im Stahlbereich spürbar, weswegen sowohl der Umsatz (442,4 Mio. Euro) als auch das Ergebnis (4,4 Mio. Euro) minimal unter den Vorjahresständen blieben.

Dieser Trend setzte sich auch im ersten Quartal 2013 fort, als das Unternehmen ein um 12,3 % geringeres Geschäftsvolumen und einen um 10,2 % geringeren Umsatz hinnehmen musste. Das EBIT reduzierte sich infolgedessen von 1,7 auf 1,3 Mio. Euro, der Quartalsüberschuss ging von 1,0 auf 0,9 Mio. Euro zurück. Neben der schwächeren Konjunktur wirkten sich diesmal auch der lange Winter sowie die geringere Anzahl an Arbeitstagen belastend aus. In Erwartung einer konjunkturellen Belebung und vor dem Hintergrund einer wieder im April deutlich höheren Dynamik hat das Management für das Gesamtjahr trotzdem ein Umsatzwachstum angekündigt.

Doch der Aktie hat diese Ankündigung bisher nicht geholfen, sie folgt seit Ende Januar einem Abwärtstrend, der zuletzt noch deutlich an Dynamik gewonnen hat. Damit wurde der steile Kurssprung vom Jahresanfang wieder eingebüßt und die ohnehin günstige Bewertung der Aktie weiter ermäßigt. Auf Basis des letztjährigen Gewinns notiert das Papier derzeit bei einem KGV von 8,2, das Eigenkapital lag Ende März mit 48,9 Mio. Euro um fast 30 % über der aktuellen Marktkapitalisierung. Diese ist zudem zu fast zwei Dritteln durch die Nettoliquidität unterlegt. Auch die aktuelle Dividendenrendite von 5,5 % wirkt attraktiv. 

Das Argument der niedrigen Bewertung könnte irreführend sein, wenn sich die Geschäftslage künftig dramatisch umdrehen sollte. Doch hiervon ist trotz des schwachen ersten Quartals nicht auszugehen. Ganz im Gegenteil: Das Unternehmen hat noch im Mai bekräftigt, dieses Jahr wachsen zu wollen. Auch spricht der zwischen Januar und März erzielte Zuwachs von zwölf neuen Partnern (zum Vergleich: im Gesamtjahr 2012 waren es drei) nicht gerade für einen unmittelbar bevorstehenden Einbruch. Auch mittelfristig scheinen die Perspektiven überzeugend. Das Unternehmen hat sich im letzten Herbst ein strategisches Wachstumsprogramm verordnet, das unter anderem den Ausbau des Dienstleistungsangebotes und die Stärkung der Vertriebskomponenten des Verbundes vorsieht und das dazu verhelfen soll, das Geschäftsvolumen bis 2017 auf 4 Mrd

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