Sollte sich der zunehmende Konjunkturoptimismus als richtig erweisen, dürfen davon im laufenden Jahr gerade zyklische Werte profitieren. Eine typische Branche dieser Art sind die Halbleiterhersteller, die über sehr teure fixe Kapazitäten verfügen und deren Ergebnisse deswegen in ausgeprägtem Maße mit der Auslastung korreliert sind. Mit der Schweizer Electronic AG haben wir in Erwartung der konjunkturellen Belebung im Herbst einen Vertreter dieser Branche in unser Musterdepot aufgenommen und die Entscheidung bisher nicht bereut. Seit Ende Oktober hat das Papier rund 15,6 % zugelegt und wir gehen davon aus, dass dies – so denn konjunkturelle Schocks ausbleiben – erst der Anfang eines längeren Trends sein dürfte.
Denn bei Schweizer Electronic handelt es sich um einen Entwickler und Hersteller von Leiterplatten, die vor allem für die Autobranche und für die Industrie, also für zwei konjunktursensible Bereiche, produziert werden. Schweizer konzentriert sich dabei vor allem auf hochwertige Lösungen in Klein- und Mittelserien, für das Großseriengeschäft besteht zudem eine Kooperation mit Meiko Electronics aus Japan.
Was sich in Abschwungszeiten belastend auswirkt, namentlich der hohe Anteil von Kunden aus konjunktursensiblen Branchen, sorgt in einem besseren wirtschaftlichen Umfeld für sprunghaft ansteigende Gewinne. So zu beobachten im letzten Geschäftsjahr, das anfänglich von einem verhaltenen Konjunkturausblick und einem fortgesetzten Niedergang der ehemals wichtigsten Zielbranche Photovoltaik geprägt war, das sich aber ab dem zweiten Quartal für Schweizer sehr erfolgreich entwickelte und nach einer zweifachen Prognoseanhebung nun mit einem leichten Umsatzplus auf 101 Mio. Euro und mit einer Fast-Verdopplung des EBIT auf 9,8 Mio. Euro abgeschlossen wurde.
Noch deutlicher zu sehen ist die Wende im Auftrageingang, der sich im ersten Halbjahr gegenüber den ersten sechs Monaten 2012 mehr als verdoppelt und im Gesamtjahr um immer noch 78 % zugelegt hat. Besonders stark haben sich hierbei die Bestellungen aus dem Industriesektor erholt, die allein zwischen Juli und September um mehr als 130 % über Vorjahr lagen. Insgesamt betrug der Auftrageingang 126 Mio. Euro, woraus sich bei einem Jahresumsatz von 101,2 Mio. Euro eine Book-to-Bill-Ratio von 1,25 ergibt. Der Auftragsbestand betrug zum 31. Dezember 114 Mio. Euro, so dass ein Wachstum in 2014 bereits weitgehend mit konkreten Aufträgen unterlegt ist.
Mit diesen Zahlen beginnt Schweizer, die Ernte für die strategische Ausrichtung auf innovative und kundenindividuelle Produkte einzufahren, mit denen sich das Unternehmen erfolgreich vom margenschwachen Massengeschäft absetzt. So konnte im dritten Quartal das höchste Wachstum (+48 %) mit neuen Produkten aus den Innovationsschwerpunkten (Leistungselektronik, Embedding und Systemkosten-Reduktion) erzielt werden, die damit bereits für 43 % der Konzererlöse sorgten. Diese erfolgreiche Ausrichtung auf Innovationen wurde Anfang Dezember durch eine Kooperation mit der Elekonta Marek GmbH & Co. KG zusätzlich gestärkt, in die der neue Partner seine Expertise für Leiterplattenentwicklung und für die Prototypenherstellung einbringen wird. Weitere Phantasie speist sich aus…
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