PNE Wind will nach Darstellung von SMC-Research ein neues Investmentvehikel („YieldCo“) etablieren, um Windparkprojekte als gebündeltes Portfolio verkaufen zu können. Dieser Schritt würde deutlich höhere Margen ermöglichen, die Analysten schätzen das Konzern-EBIT für 2016 daher auf 90 Mio. Euro und empfehlen die Aktie zum Kauf.
PNE Wind habe 2014 einen für Deutschland neuen Weg in der Vermarktung von Windkraftprojekten eingeschlagen. Statt des Einzelverkaufs an Investoren favorisiere das Unternehmen nun für deutsche Projekte eine Bündelung im Rahmen einer sogenannten YieldCo, deren Anteile dann bei Investoren platziert werden sollen. Diese bekämen ein diversifiziertes Windpark-Portfolio geboten, dessen Anlagen sich zudem bereits in Betrieb befinden, was die Erzielung substanziell höherer Preise ermögliche.
Der strategische Schachzug des Managements habe gravierende Auswirkungen auf die Geschäftszahlen von PNE Wind. Ohne den Verkauf von Projekten in Deutschland wird der Umsatz nach den Schätzungen von SMC-Research 2015 deutlich zurückgehen, die Vermarktung margenstarker Vorhaben im Ausland, insbesondere in Großbritannien, und anstehende Meilensteinzahlungen aus Offshore-Projekten in Höhe von 7 Mio. Euro sollten dennoch aus Sicht der Analysten für einen deutlichen EBIT-Anstieg auf 30,3 Mio. Euro sorgen. Diese Zahl dürfte 2016 nach Darstellung des Researchhauses mit dem Verkauf von Anteilen an der YieldCo noch deutlich übertroffen werden (EBITe: 90,0 Mio. Euro), sofern sich die Renditeforderungen der Investoren bis dahin nicht deutlich erhöhen würden.
Ein Wermutstropfen sei allerdings, dass das EBIT in der abgelaufenen Finanzperiode (aktuelle Schätzung: 4,5 Mio. Euro) deutlich unter den bisherigen Erwartungen von SMC-Research bleiben werde, u.a., weil eine Überbewertung von WKN-Projekten zum Zeitpunkt des Kaufs der Gesellschaft festgestellt worden sei, die nun zu einer Sonderabschreibung führe. Da dies auch Schadensersatzforderungen gegenüber dem Verkäufer, der Volker Friedrichsen Beteiligungs-GmbH, bedinge, die aktuell mit einem Anteil von 15,7 Prozent größter Einzelaktionär sei, hätten die Anleger entsprechend verunsichert reagiert. Der Kurs sei nach den Meldungen deutlich abgerutscht.
Die Analysten gehen aber davon aus, dass es sich bei den entdeckten Missständen vor allem um Bewertungsfragen der Vergangenheit handele, und dass die künftige operative Entwicklung von PNE Wind davon unberührt bleibe. Daher folgt SMC-Research dem Management und geht davon aus, dass das Unternehmen mit einem kumulierten EBIT von 124,8 Mio. Euro von 2014 bis 2016 trotz der Sonderabschreibung den geplanten Zielkorridor für den operativen Gewinn von 110 bis 130 Mio. Euro erreichen werde. Auch darüber hinaus sieht das Researchhaus gute Perspektiven, u.a. dank eines weiteren Offshore-Projekts, das 2017 vermarktungsfähig sein sollte. In Summe sehen die Analysten den fairen Wert von PNE Wind nun bei 4,74 Euro je Aktie und damit weiterhin deutlich über dem aktuellen Kurs. Die Einstufung „Buy“ wurde daher bekräftigt.
(Quelle: Aktien-Global-Researchguide)
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