Schon mit der bisherigen Performance der AT&S-Aktie können wir mehr als zufrieden sein, seit der Depotaufnahme im März 2014 hat das Papier um über 30 % zugelegt und damit den DAX (+4 %) um Längen geschlagen. Das Beste könnte Europas Marktführer für Leiterplatinen aber noch bevorstehen, wenn ab diesem Jahr das neue Geschäftsfeld der IC-Substrate plangemäß anläuft.
Für nicht weniger als eine „Jahrhundertchance“ hält der Vorstand von AT&S das neue Geschäftsfeld. Schließlich wächst der Markt für IC-Substrate, die den herkömmlichen Bleirahmen zwischen Chip und Platine ersetzen, zurzeit fast doppelt so schnell wie das Platinensegment selbst, zudem ist er aufgrund der hohen technischen und finanziellen Eintrittsbarrieren deutlich margenstärker. Kein Geringerer als Branchenprimus Intel konnte als Kooperationspartner und erster Großabnehmer gewonnen werden. Das eigens dafür im chinesischen Chongqing errichtete Werk soll plangemäß im ersten Halbjahr 2016 die Fertigung aufnehmen. Inzwischen wurde das Investitionsvolumen sogar von 350 auf 480 Mio. Euro aufgestockt, da dort ab dem zweiten Halbjahr auch eine neue Generation substratähnlicher Leiterplatten gefertigt werden soll.
Fast eine Umsatzverdopplung sollen die neuen Segmente bringen, wenn die Serienproduktion voll angelaufen ist. Aber auch das laufende Geschäft brummt, getrieben vom Boom der mobilen Endgeräte konnten die Österreicher ihren Umsatz im ersten Halbjahr 2015/16 gleich um 28,2 % auf 387,1 Mio. Euro steigern. Und trotz hoher Anlaufkosten für den neuen Standort in China kam das EBIT fast im Gleichschritt um 27,1 % auf 50,7 Mio. Euro voran. Die leichte Prognoseanhebung von 725 auf 740 Mio. Euro Umsatz für das Gesamtjahr darf mithin als reichlich konservativ eingestuft werden, würde sie doch eine Schrumpfung im zweiten Halbjahr bedeuten.
Auch wenn der Halbleiterzyklus eher am Ende des Aufschwungs steht, verfügt AT&S mittelfristig über glänzende individuelle Wachstumsperspektiven. Dem steht ein KGV von nicht einmal…
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