Dieser kleine Kalauer in der Überschrift sei uns gestattet. Grund zum Lachen hatten die Aktionäre des fränkischen Autositzherstellers Grammer allerdings nicht immer. Im Zuge der Finanzkrise wurde das Unternehmen so arg gebeutelt, dass der Kurs bis Anfang 2009 um über 80 % abstürzte. Durch ein beherztes Sanierungsprogramm konnten Umsatzbasis und Profitabilitätsschwelle aber nachhaltig verbessert werden, seitdem geht es geschäfts- und kursseitig nur noch aufwärts. Auch auf dem aktuellen Niveau bietet das Papier immer noch Chancen.
Mit über 10.000 Mitarbeitern und Niederlassungen in 20 Ländern zählt die Grammer AG zu den weltweit führenden Anbietern von Fahrzeugsitzen und -komponenten. Im Kerngeschäft „Automotive“, auf das knapp zwei Drittel der Umsätze entfallen, stellen die Franken Kopfstützen, Armlehnen und Mittelkonsolen für PKWs her. Auf der Kundenliste stehen nahezu alle namhaften Autokonzerne, darunter auch die deutschen „Big Four“ (VW, BMW, Audi, Mercedes). Das restliche Umsatzdrittel entfällt auf das zweite Geschäftsfeld „Seating Systems“, in dem Komplettsitze für Nutzfahrzeuge, Busse, Bahnen und Schiffe angeboten werden. Regional liegt der Umsatzschwerpunkt entsprechend dem Kundenstamm zu zwei Dritteln in Europa, daneben stellen aber auch Amerika (15 %) und zunehmend Fernost (17 %) wichtige Märkte da.
Gemessen am Verkaufsort der von Grammer ausgestatteten Fahrzeuge gehen inzwischen sogar schon 60 % an Endkunden außerhalb Europas. Das verdeutlicht, wie sehr die Franken schon seit Jahren von der ungebrochenen internationalen Expansion ihrer Bestandskunden, insbesondere der boomenden deutschen Premium-Automarken, profitieren. Ausgehend von besagtem Geschäftseinbruch in 2009 konnte der Konzern seinen Umsatz bis 2013 schon um rund 75 % steigern. Das Ergebnis wurde seitdem von einem Verlust in eine EBIT-Marge von 4,6 % gedreht. Zumindest volumenseitig hielt dieser Trend auch im abgelaufenen Geschäftsjahr an. In den ersten neun Monaten 2014 konnte der Umsatz um weitere 4,3 % auf 993,8 Mio. Euro gesteigert werden. Lediglich das EBIT stagnierte mit 43,1 Mio. Euro in etwa auf dem Vorjahresniveau.
Die Verschnaufpause beim Ertrag ist jedoch weniger externen Faktoren wie dem Wettbewerbsdruck geschuldet, sondern die Folge erhöhter Zukunftsaufwendungen für Produktanläufe, Kapazitätserweiterungen und Effizienzsteigerungen. Diese sollten sich schon bald in Form von weiteren Umsatz- und Margensteigerungen auszahlen, zumal…
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