Die Nanofocus AG aus Oberhausen ist ein Spezialist für optische Messsysteme, mit denen 3-D-Strukturen im Nanometerbereich analysiert werden können. Eingesetzt werden die Geräte in der Oberflächeninspektion, zum Beispiel im Motorenbau, der Halbleiterherstellung und der Forensik.
Das Unternehmen ist bereits seit mehr als 20 Jahren aktiv und hat sich in dieser Zeit zunehmend von einem Entwickler und Hersteller von Ausstattungsgeräten für Labore und F&E-Abteilungen zum Anbieter von Anlagen für die industrielle Produktion entwickelt. Der endgültige Durchbruch auf diesem Weg war eigentlich für das laufende Jahr vorgesehen, doch durch Verzögerungen bei zwei Halbleiterkunden und vor allem durch die Verschiebung eines Projekts mit Volkswagen infolge des Diesel-Skandals wurden diese Erwartungen enttäuscht, was sich entsprechend deutlich im Aktienkurs niedergeschlagen hat. Dieser hat seit seinem Jahreshoch bei über 4,50 Euro mehr als ein Drittel eingebüßt und konnte sich auch zuletzt noch nicht erholen, obwohl der Newsflow wieder durchaus optimistisch stimmt.
Das betrifft insbesondere die Aussage des Unternehmens hinsichtlich der Umsetzung der Projekte in 2016. Der Vorstand zeigt sich nämlich zuversichtlich, sämtliche in 2015 nicht realisierten Vorhaben im nächsten Jahr durchführen zu können, darüber hinaus stellt das Unternehmen weitere Pilotprojekte mit neuen Kunden sowohl aus der Automobilindustrie als auch aus dem Halbleitersektor in Aussicht. Auch für das kleinste Segment, das OEM-Geschäft, das sich bisher auf die Belieferung eines Ausrüsters forensischer Labore beschränkt, steht das Unternehmen nach eigener Aussage kurz vor dem Abschluss weiterer Lieferverträge.
Zudem ist dem Unternehmen in dem bisherigen Kerngeschäft, der Entwicklung von hochauflösenden 3D-Mikroskopen, eine beeindruckende Wende gelungen. Noch 2013 litt dieser Bereich unter einem anhaltenden intensiven Preiswettbewerb, hatte eine rückläufige Umsatzentwicklung und war defizitär. Doch durch die Einführung neuer, innovativer
Highend-Produkte, verbunden mit dem Umbau der Vertriebsmannschaft und der Gewinnung eines neuen Vertriebspartners in Asien, konnte der Umsatz im letzten Jahr von 2,5 auf 3,5 Mio. Euro gesteigert werden. Die für das laufende Jahr ausgegebene Planung von 4,8 Mio. Euro dürfte nach Unternehmensangaben um mehr als 1 Mio. Euro übertroffen werden.
Darüber hinaus ist es Nanofocus im November gelungen, die eigene Marktposition mittels einer Akquisition zu stärken. Und zwar haben die Oberhausener angekündigt, im Rahmen einer Nachfolgeregelung die Breitmeier Messtechnik GmbH zu 100 % zu übernehmen. Das Unternehmen ist seit dem Jahr 2000 als Spezialist für optische und taktile Inspektionsanlagen aktiv und zeichnet sich nach Aussage von Nanofocus durch eine exzellente technologische Expertise aus. Das Unternehmen, das dieses Jahr 2,5 Mio. Euro umsetzen soll und profitabel arbeitet, ist vor allem als Ausrüster der Nutzfahrzeugindustrie positioniert. Aufgrund dessen verspricht sich Nanofocus von der Akquisition nicht nur eine erhöhte technologische Potenz und ein vergrößertes Produktportfolio, sondern auch einen besseren Zugang zu wichtigen Kundenkreisen.
Als Nachfolger für den ausscheidenden Firmengründer der Neuerwerbung konnte Nanofocus nach eigenen Angaben einen sehr branchenerfahrenen und vertriebsstarken Geschäftsführer gewinnen, von dem sich das Management ein hohes Wachstum der Breitmeier-Umsätze erhofft. Aber auch im bisherigen Geschäft geht Nanofocus von…
Bitte beachten Sie unseren Disclaimer zu möglichen Interessenskonflikten