Mit einem konjunkturresistenten Geschäftsmodell und ordentlicher Marge beim operativen Geschäft hat uns Washtec auf sich aufmerksam gemacht. Die Augsburger sind Weltspitze bei Waschanlagen, schwäbisch solide baut das Unternehmen sein Geschäft auch international aus. Dabei stehen die USA und China auf der Agenda.
Mit rund 1.700 Mitarbeitern und gut 300 Mio. Euro Umsatz ist Washtec ein typischer Mittelständler. Die Waschanlagen der Augsburger zählen mittlerweile zu den technisch überzeugendsten Anlagen auf dem Markt. Der Schlüssel ist die hohe Rentabilität: Mit einer schnellen Nachfüllzeit der Waschchemikalien und einer kurzen Waschzeit pro Fahrzeug haben sie sich nach nur 300 Autowäschen bereits für den Betreiber amortisiert. Dies gilt in der Branche als ein unschlagbarer Wert. Dadurch hat es Washtec geschafft, eine führende Position am Markt einzunehmen. Weltweit gibt es kein Unternehmen, das auch nur annähernd über die Größe und das Standing von Washtec verfügt.
Entsprechend stehen Management und Gesellschafter voll hinter der Gesellschaft. Erst vor kurzem haben die Schwaben ein Aktienrückkaufprogramm von bis zu 500.000 eigenen Aktien beschlossen. Das Programm ist mit knapp 13 Mio. Euro Volumen ungewöhnlich umfangreich für ein Unternehmen dieser Größenordnung. Der Finanzvorstand ist jedoch von einer weiterhin positiven Entwicklung überzeugt. Schon heute spült das operative Geschäft bis zu 30 Mio. Euro jährlich in die Kasse.
Das Brot-und-Butter-Geschäft der Firma sind sogenannte Waschportale. Das sind Anlagen, die für gewöhnlich an Tankstellen betrieben werden. Im Unterschied zu Waschstraßen werden die Autos darin nicht selbst bewegt. Etwa 2.500 Anlagen verkauft Washtec pro Jahr, vor allem an Großkunden aus der Energiebranche wie Shell, Aral oder Total. Diese großen Ketten bestellen zumeist Waschportale, die nach fünf bis zehn Jahren ersetzt werden müssen. Allein dieses Geschäft bringt rund 50 % des Umsatzes. Der Rest entfällt auf das Neugeschäft und den Service. Washtec wartet die Systeme, tauscht Teile aus und liefert die Reinigungsmittel. Das nachlaufende Geschäft eröffnet dem Unternehmen höhere Margen. Im ersten Halbjahr steuerte diese Sparte 20 Mio. Euro oder 12 % zum Konzernumsatz bei. Hier wollen die Augsburger die Produktionskapazitäten verdoppeln. Auch der niedrige Ölpreis führt nicht dazu, dass die Ölkonzerne ihre Investitionen im Tankstellengeschäft zurückfahren. Für die Tankstellen ist das Waschanlagengeschäft eine relevante und konstante Ertragssäule.
Im ersten Halbjahr konnte das Unternehmen mal wieder einmal deutliche Umsatz- und Gewinnsteigerungen liefern. Das Management rechnet nun mit einem Umsatzwachstum und einer EBIT-Marge von etwa 10 % für das Gesamtjahr. Damit dürfte sich 2015 der Vorsteuergewinn gegenüber den knapp 19 Mio. Euro aus 2014 in etwa verdoppeln. Einen derart starken Gewinnsprung erwarten wir für die kommenden Jahre jedoch nicht. Langfristig sehen wir…
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