Die Daten zur Industrieproduktion zeigen aktuell noch keine Abschwächung der Wachstumsdynamik in China – der Einkaufsmanagerindex spricht aber eine andere Sprache. Für die Banken könnte das zum Problem werden.
Im Juni hat sich das Wachstumstempo der Industrie wieder erhöht – auf beeindruckende 15,1 Prozent von 13,3 Prozent im Vormonat. Dennoch könnte die von der Regierung gewünschte Abschwächung, mit der das Inflationsproblem eingedämmt werden soll, im zweiten Halbjahr zur Realität werden. Der Einkaufsmanagerindex ist zuletzt um weitere 0,2 Punkte auf 50,7 Punkte zurückgegangen, damit ist nun nahezu ein Patt zwischen Unternehmen erreicht, die von sich verbessernden und sich verschlechternden Geschäftsbedingungen berichten. Dies könnte für die Banken zum Problem werden, denn die haben in den letzten beiden Jahren auf Geheiß der Regierung zur Ankurbelung der Konjunktur massiv Kredite verteilt. Die Ratingagentur Moody’s schätzt, das allein die Provinzregierungen, die in der Krise über neu gegründete Gesellschaften massiv in die Infrastruktur investiert haben, mit 14,3 Bio. Yuan in der Kreide stehen. Eine Konjunkturabschwächung könnte nun zu Zahlungsproblemen und zu einem Anstieg der faulen Kredite bei den Banken auf mehr als 10 Prozent führen.
(August 2011)
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