Nach einem heftigen Gerangel hinter den Kulissen hat es Chinas Kommunistische Partei doch noch geschafft, einen stabilen Übergang auf eine neue Führungsmannschaft zu vollziehen. Das Team um den künftigen Staatspräsidenten Xi Jinping steht vor großen Herausforderungen.
Chinas Wirtschaftswachstum ist in den letzten elf Quartalen kontinuierlich zurückgegangen - von 11,9 Prozent im ersten Quartal 2010 auf nur noch 7,4 Prozent in den letzten drei Monaten. Für die Kommunistische Partei ist das kritisch, denn die hohe Dynamik gilt als Legitimationsgrundlage für die politische Alleinherrschaft. Daher richtet sich nun das Augenmerk auf die Frage, ob das neue Führungsteam eine Wende mit allen Mitteln erzwingen will. Der schwierigere, aber langfristig aussichtsreichere Weg wären umfassende Strukturreformen, um die Binnennachfrage zu stimulieren. Die einfachere Alternative ist ein neues Investitionsprogramm, mit dem der Staat die Wirtschaft unmittelbar beleben könnte, mittelfristig würde das die Ungleichgewichte in China aber weiter verschärfen. Trotzdem spricht viel dafür, dass dieser Weg zunächst einmal beschritten wird, um schnell Erfolge zu erzielen. Damit sind die Chancen für ein wieder höheres Wachstum in 2013 relativ hoch.
(November 2012)
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