Die sich bereits in den vergangenen Wochen anhand von Frühindikatoren abzeichnende Abkühlung der chinesischen Wirtschaft ist nun amtlich. Nach Meldung der Pekinger Statistikbehörde ist das Reich der Mitte im ersten Quartal um 8,1 Prozent zum Vorjahr gewachsen und damit den geringsten Anstieg seit drei Jahren verzeichnet.
Gegenüber dem Vorquartal hat sich die Expansionsrate damit sogar auf 1,8 Prozent verlangsamt. Als wichtige Ursache dieser Abkühlung gilt die konjunkturelle Schwäche in Europa, die eine verhaltene Importnachfrage nach chinesischen Produkten zu Folge hat. Aber auch die im Laufe des letzten Jahres ergriffenen Maßnahmen zur Dämpfung des Booms auf dem Immobilienmarkt scheinen zu greifen, wie die ebenfalls veröffentlichten Daten zu Investitionen auf dem Wohnungsmarkt signalisieren. Die schon zuletzt rückläufige Inflationsrate zeigt ebenfalls, dass die Politik ihre Wirkung entfaltet. In Summe entsprechen die Daten somit der Zielsetzung der poltischen Führung und auch ihren Prognosen für das diesjährige Wachstum. Dieses soll sich auf 7,5 Prozent belaufen. Noch besteht deswegen kein Grund zur Besorgnis, zumal die Chinesen sowohl fiskalisch als auch geldpoltisch – anders als die Amerikaner und die Europäer – noch über beträchtliches Potenzial verfügen, um stützend einzugreifen, falls sich die Wirtschaft noch weiter abkühlen sollte.
(April 2012)
Bitte beachten Sie unseren Disclaimer zu möglichen Interessenskonflikten