Jordanien wurde von größeren revolutionären Tumulten bislang verschont und zieht als Hort der Stabilität nun Kapital aus der ganzen Region an. Trotz eines hohen Wirtschaftswachstums leidet das Land aber unter Ungleichgewichten, die auch den ASE General Index belasten.
Investoren in der Region, die die unsichere Lage in Ländern wie Ägypten und Tunesien scheuen, schichten dreistellige Millionenbeträge nach Jordanien um, wo es bisher relativ ruhig geblieben ist. Attraktiv wirkt die Monarchie vor allem wegen dem respektablen Wachstum von geschätzten 3,3 Prozent in 2010 und 3,9 Prozent in 2011 (IWF). Den negativen Trend im Aktienindex Amman SE General konnte das bislang nicht drehen, und das mit gutem Grund. Denn das hohe Zwillingsdefizit in Staatshaushalt (2011e: 6,7 Prozent des BIP) und Leistungsbilanz (2011e: 8,5 Prozent des BIP) zeigt, dass das Wachstum auf Pump erfolgt und ein kontinuierlicher Kapitalzustrom lebensnotwendig ist. Eine zusätzliche Belastung stellt dabei der hohe Ölpreis da, der wegen umfangreicher Subventionen das Budgetdefizit nach oben treibt.
(Juni 2011)
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