In Rumänien laufen immer noch die Aufräumarbeiten nach dem dramatischen Einbruch der Wirtschaft im Jahr 2009. Langsam aber sicher nimmt die Dynamik wieder zu, das Risiko bleibt aber eine Rezession in Westeuropa.
Rumäniens Wirtschaft wird immer noch von dem Abbau der Schulden geprägt, die im letzten Boom bis 2008 angehäuft wurden. Die Möglichkeiten der Bevölkerung, ihren Konsum auszuweiten, sind daher recht beschränkt, zumal es nach wie vor schwer ist, einen Job zu bekommen. Die offizielle Arbeitslosenquote reduzierte sich vom Rezessionshoch bei 8 Prozent mittlerweile zwar wieder deutlich auf 4,9 Prozent; dies ist aber darauf zurückzuführen, dass viele resignierte Langzeitarbeitslose aus der Statistik rausgefallen sind. Dennoch: Es gibt nun kleine Lebenszeichen vom Binnenkonsum, Analysten erwarten sowohl für das zweite Halbjahr als auch für 2011 eine Steigerung von einem Prozent. Sollten sich im Zuge dessen die Investitionen wiederbeleben und die Exporte weiter dynamisch zulegen, wäre im nächsten Jahr ein BIP-Wachstum von 3,5 Prozent möglich, nach lediglich 1,5 Prozent in der aktuellen Periode. Das Risiko für diese Prognose vom IWF stellt die Entwicklung in Westeuropa dar. Weiten sich die Schuldenturbulenzen zu einer größeren Rezession aus, dürfte auch der Aufschwung in Rumänien abgewürgt werden. Davon hängen auch die Perspektiven des Aktienindex BET ab, der im Spätsommer drastisch eingebrochen ist.
(Oktober 2011)
Bitte beachten Sie unseren Disclaimer zu möglichen Interessenskonflikten