Mit Blick auf den Jahreswechsel rücken auch die Werte wieder verstärkt in den Fokus des Marktes, die in diesem Jahr deutlich schlechter abgeschnitten haben. Dies unter der Fragestellung, ob sich daraus in 2024 eine Comeback-Situation ergeben könnte. Zu der Gruppe dieser Werte gehört der E-Commerce-Gigant Alibaba.
Dieser hat in diesem Jahr seine Führungsposition im chinesischen E-Commerce an den Konkurrenten PDD verloren. Welche Welten zumindest am Aktienmarkt diese beiden Unternehmen trennen, sieht man auch an der Performance. Während Alibaba seit Jahresanfang um fast 22 % gefallen ist, legte die Aktie von PDD um über 70 % zu und ist mit rund 195 Milliarden US-Dollar inzwischen auch mehr wert als Alibaba, die es nur noch auf rund 180 Milliarden US-Dollar bringt. Dies spiegelt sich letztlich auch in den Analysten-Ratings wider. So hatte beispielsweise Morgan Stanley vor wenigen Tagen PDD als Top-Pick im chinesischen E-Commerce eingestuft. Alibaba wurde dagegen auf Gleichgewichten zurückgenommen.
Alibaba selbst tut auch einiges dafür, eher kritisch gesehen zu werden. Der letzte Quartalsbericht Mitte November hatte ein eher durchwachsendes Ergebnis gebracht mit einem Gewinn über den Erwartungen und einem Umsatz unter den Schätzungen. Viel wichtiger dürfte allerdings die Ankündigung gewesen sein, dass man Änderungen an seinen Aufspaltungsplänen getroffen habe, was am Markt überhaupt nicht gut ankam. Ursprünglich war geplant, dass sich Alibaba in insgesamt sechs unabhängige Geschäftsbereiche aufteilt. Nun wurde bekannt, dass man die Cloud-Sparte doch nicht abspaltet, was mit der Ausweitung von Beschränkungen aus den USA für den Export von hochspezialisierten Halbleitern nach China begründet wurde.
Dennoch: Ganz abschreiben sollte man Alibaba nicht. Auch wenn es bei den neuen Sparten derzeit in viele Richtungen geht (ein beantragter Börsengang, eine alternative Fremdkapitalbeschaffung und ein abgesagter Börsengang), so könnte es Alibaba dennoch gelingen, insbesondere im Bereich Cloud und KI im kommenden Jahr deutliche Fortschritte zu machen. Interessant in diesem Zusammenhang sind auch die Forderungen von Alibaba-Gründer Jack Ma, der für Alibaba eine grundsätzliche Kurskorrektur forderte.
Fazit: Man möchte es fast so formulieren, dass es für die Alibaba-Aktie fast keine Luft mehr nach unten gibt, da man sich inzwischen schon wieder in Sichtweite der alten Tiefs befindet. Natürlich muss das Unternehmen erst entsprechende neue Wachstumsimpulse liefern, ehe hier tatsächlich eine Trendwende umgesetzt werden kann. Dennoch sollte man den Wert nicht aus den Augen verlieren (aktien-global.de, 14.12.2023, 11:05).
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