Der Cyber-Security-Spezialist Secunet hatte lange Zeit an der Börse einen schweren Stand. Und dass, obwohl die Situation im Cyber-Security-Markt sowohl von den technologischen Anforderungen als auch den neuen geopolitischen Bedingungen nach dem Beginn des Ukraine-Krieges so aussichtsreich ist wie selten zuvor. Das Problem von Secunet: Neben den tonangebenden US-Anbietern wird die Aktie leicht übersehen. Zu Unrecht, wie wir meinen.
Secunet hat sich auf den Schutz von kritischen Infrastrukturen und Daten fokussiert. Im privaten Sektor geht es um digitale Infrastrukturen, Stichwort Cloud. Darüber hinaus begleitet Secunet mit seinen Sicherheitslösungen auch die digitale Transformation z.B. bei Industrieanlagen und Versorgern. Dieser Geschäftsbereich macht aber nur rund 18 % des Umsatzes aus. 82 % entfallen auf den öffentlichen Sektor und da gehören Bundesministerien, die Polizei sowie andere Sicherheitsbehörden bis hin zur Bundeswehr zu den Kunden. Das spiegelt sich auch in regionalen Umsatzmix wider. Denn Deutschland ist mit fast 92 % Hauptmarkt.
Die Verflechtung mit Bund und Sicherheitsbehörden sorgt für eine nachhaltige Geschäftsbasis. Andererseits scheinen die Wachstumsperspektiven, insbesondere im Ausland, aus Sicherheitsaspekten heraus sehr limitiert. Umso positiver, dass Secunet trotzdem ein robustes Wachstum zeigen kann. So konnte das Unternehmen nach vorläufigen Zahlen 2022 seinen Umsatz um rund 2,1 % auf 345 Mio. Euro steigern. Damit übertraf man die eigene Prognose, die zuvor bei 320 Mio. Euro gelegen hatte. Etwas enttäuschend ist das operative Ergebnis ausgefallen...
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