Mit Engagements in der Aktie von PVA Tepla hatten wir im letzten Jahr wenig Glück, letztendlich waren unsere Spekulationen auf eine Wende verfrüht. Das Unternehmen musste zunächst im Mai 2014 in Reaktion auf stornierte Aufträge seine Prognosen revidieren, im weiteren Jahresverlauf hat zudem die Absatzschwäche für Vakuumanlagen in China angehalten. In Folge dessen wurde das Umsatzziel von zunächst 90 bis 100 Mio. Euro auf 70 bis 80 Mio. Euro reduziert und der EBIT-Ausblick auf -6 Mio. Euro angepasst.
Mit der Vorlage der Abschlusszahlen für 2014 scheint sich auf den ersten Blick die Serie der negativen Nachrichten fortzusetzen. Denn der Anlagenhersteller hat auch seine bereits revidierten Planzahlen nur knapp erreicht bzw. sogar unterschritten. Der Umsatz von 71,9 Mio. Euro lag am unteren Ende der Prognosespanne von 70 bis 80 Mio. Euro, der EBIT-Fehlbetrag fiel mit 6,3 Mio. Euro sogar etwas stärker aus als prognostiziert. Da zudem der Nettoverlust aufgrund der Reduktion der aktivierten latenten Steuern mit -10,0 Mio. Euro sogar deutlich stärker ins Minus rutschte als im Vorjahr (-7,6 Mio. Euro), reagierten die Anleger relativ verschnupft und schickten die Aktie zunächst auf eine erneute Talfahrt.
Aus unserer Sicht zu Unrecht. Der EBIT-Verlust lag zwar über der offiziellen Unternehmensprognose, doch nach dem negativen Newsflow im Herbst und der Verschärfung des Sparkurses hätte man eigentlich noch Schlimmeres erwarten können. Auch die Korrektur der latenten Steuern ist unseres Erachtens wenig dramatisch. Sie entspringt nach Unternehmensangaben dem nun gewählten vorsichtigen Ansatz, Verlustvorträge steuerlich nur in dem Umfang zu aktiveren, in dem sie plangemäß in einem Zeitraum von drei Jahren genutzt werden können. Sollte also PVA Tepla in den nächsten Jahren wieder in die Spur finden, dürften im Zeitverlauf die Verlustvorträge wieder in der Bilanz auftauchen.
Schließlich war die Ergebnisentwicklung des letzten Jahres stark von den Aufwendungen für die Restrukturierung und Kostensenkung geprägt. So belastend diese für das letztjährige Ergebnis auch gewesen sein mögen, so positiv ist deren Beitrag für 2015 und die Folgejahre. Nach der Reduktion des Personalbestands von 424 Anfang des letzten Jahres auf aktuell rund 350 und der Vereinfachung der Organisationsstruktur rechnet PVA Tepla für dieses Jahr mit einer Kostenentlastung um rund 5 Mio. Euro. Der Breakeven-Umsatz wurde damit auf rund 75 Mio. Euro abgesenkt, so dass der Vorstand bei seiner Prognose für 2015 nun von einer Umsatzspanne von 70 bis 80 Mio. Euro sowie von einem ausgeglichenen EBIT ausgeht.
Dabei betont das Unternehmen, dass die Planung bewusst konservativ aufgestellt worden ist, trotz aussichtsreicher Gespräche wurden zum Beispiel keine Großaufträge eingerechnet. Auch der Beitrag und die Marge neuer Produkte sei trotz vielversprechender Marktreaktionen nur sehr zurückhaltend budgetiert worden.
Im ersten Quartal scheint die Planung nach ersten Indikationen aufgegangen zu sein. Anlässlich der Bilanzpressekonferenz hat das Unternehmen mitgeteilt, dass…
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