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ThyssenKrupp: Das große Dilemma

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Wer die Dax-Performanceliste des letzten Monats durchschaut, entdeckt auf einem der Top-Plätze einen unerwarteten Namen: ThyssenKrupp. Obwohl der Konzern immer noch mit zahlreichen Problemen kämpft, fokussieren sich die Anleger bereits auf eine bessere Zukunft. Das könnte allerdings etwas zu früh sein.

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Die Geschäftsentwicklung in den ersten neun Monaten (per Mitte Juni) hatte nicht gerade die Hoffnung auf eine Trendwende geweckt: Der Umsatz der fortgeführten Aktivitäten lag mit 27,4 Mrd. Euro um 9 % unter dem Vorjahreswert. Auch der Auftragseingang reduzierte sich um 8 % auf 28,3 Mrd. Euro, wobei die Book-to-Bill-Ratio von 1,03 zumindest auf leichtes Wachstum in den nächsten Quartalen hoffen lässt.

Dafür sprechen auch die sich verdichtenden Anzeichen, dass die Stahlbranche die Talsohle mittlerweile durchschritten hat. Die Wirtschaftsvereinigung Stahl schätzt zwar, dass die Stahlnachfrage in Deutschland im laufenden Jahr um 1,6 % unter der Vorperiode liegen wird. Im zweiten Halbjahr ist der Trend allerdings gedreht, so dass für 2014 ein Zuwachs von 3 % möglich erscheint.

Das ist prinzipiell erfreulich, allerdings wäre es für ThyssenKrupp noch besser, wenn das Unternehmen bereits eine Lösung für seine leidige Dauerbaustelle, die neuen Betriebsstätten in Brasilien und den USA, gefunden hätte. Die Werke haben nicht nur rund 9 Mrd. Euro mehr gekostet, als sie derzeit (in den Büchern) noch wert sind, es sind auch weitere operative Verluste nicht auszuschließen. Daher sucht das Management seit anderthalb Jahren händeringend nach einem Käufer. Mehrfach wurden Termine für einen möglichen Abschluss genannt – und schließlich immer wieder verschoben.

Die potenziellen Käufer wissen, dass ThyssenKrupp die Werke mit der aktuellen Kapitalausstattung kaum halten kann, denn Ende Juni betrug das Eigenkapital weniger als 3 Mrd. Euro und damit nur noch 8 % der Bilanzsumme. Entsprechend spielen sie auf Zeit und pokern auf ein günstiges Schnäppchen. Konzernchef Hiesinger versucht dagegenzuhalten und verkündete zuletzt selbstbewusst, dass die Stahlwerke nicht um jeden Preis verkauft werden müssen. Dabei verweist er auf die Wende beim Cashflow, die dem Unternehmen Luft verschaffe. Im dritten Quartal wurde ohne
Desinvestitionen ein freier Zahlungsmittelüberschuss von 375 Mio. Euro erwirtschaftet und damit die Trendwende erreicht. Dennoch hat ThyssenKrupp aus unserer Sicht die schlechteren Karten im Pokerspiel.

Denn es ist am Markt längst Konsens, dass das Unternehmen eher früher als später eine Kapitalerhöhung benötigt. Bevor diese umgesetzt wird, sollte aber eigentlich der Verbleib der Werke in Amerika geklärt sein. Nur kann der Konzern diese ohne frische Liquidität kaum halten – ein selbstverschuldetes Dilemma. Es bleibt die Kernfrage, wie das Management dieses Problem löst. Aus unserer Sicht ist es aber unwahrscheinlich, dass…

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