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ThyssenKrupp: Zwei Schritte vor und einen zurück

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Lange Zeit haben die Investoren ThyssenKrupp durch die rosa Brille gesehen und sich auf die Chancen fokussiert, die aus dem Konzernumbau und der fortschreitenden Konjunkturerholung resultieren. Jetzt wurden sie von der Wirklichkeit eingeholt, der niedrige Verkaufspreis für das Stahlwerk in den USA und Probleme mit einer verkauften Tochter sorgten für Ernüchterung. Das wiederum ist kein schlechter Zeitpunkt für eine kleine Spekulation auf eine Trendwende – aber nur mit Absicherung.

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Eine gefühlte Ewigkeit hat es gedauert, bis ThyssenKrupp die mehrfach angekündigte und wieder verschobene Lösung für die Stahlwerke in Übersee endlich gefunden hat. Jetzt soll die neue Produktionsstätte in den USA für 1,55 Mrd. US-Dollar an ein Konsortium aus ArcelorMittal und Nippon Steel verkauft werden. Am Markt wurden zuvor höhere Preise gehandelt, daher stellt die Vereinbarung eine Enttäuschung dar. Zudem verbleibt das brasilianische Werk nun bei ThyssenKrupp, hier konnte keine Einigung mit potenziellen Käufern erzielt werden. Immerhin wurde mit den Erwerbern des US-Werks eine Abnahmegarantie für sechs Jahre von 2 Mio. Tonnen Stahl p.a. aus Brasilien abgeschlossen, diese sichert eine Basisauslastung von 40 %.

Der Verkaufspreis für die US-Fabrik war aber nicht die einzige Enttäuschung, Probleme gibt es auch mit dem Käufer der Edelstahlaktivitäten, der finnischen Firma Outokumpu, die in Schieflage geraten ist. Im Rahmen der Transaktion Anfang des Jahres hatte ThyssenKrupp sich mit 29,9 % an den Finnen beteiligt und zudem einen Kredit in Höhe von 1,2 Mrd. Euro gewährt. Jetzt drohte ein hoher Ausfall, weswegen die Essener ein Werk in Italien und die mitverkaufte Tochter VDM zurückerhalten und im Gegenzug das Darlehen erlassen haben. Der Anteil an Outokumpu soll nun verkauft werden, um damit für eine vollständige Entflechtung zu sorgen. Einmal mehr hat das dem Konzern allerdings Abschreibungen in dreistelliger Millionenhöhe beschert.

Abseits dieser Probleme gibt es aber durchaus auch Erfreuliches zu berichten. Denn die Restrukturierung des Konzerns und die damit einhergehende Fokussierung auf die Technologiesparten tragen durchaus bereits Früchte. Während das bereinigte Betriebsergebnis bedingt durch die Verkäufe von Unternehmensteilen und niedrige Stahlpreise von 1,4 auf 1,1 Mrd. Euro zurückgegangen ist (bei einem Umsatzrückgang um 3 % auf 38,6 Mrd. Euro, alles ohne Steel America), reduzierte sich der Nettoverlust erheblich von 5,0 auf 1,5 Mrd. Euro. Die Zeit der großen Abschreibungen dürfte damit langsam zu Ende gehen. Als sehr positiv werten wir indes, dass der Konzern den freien Cashflow von -1,7 auf 0,6 Mrd. Euro steigern und damit die hohe Nettofi­nanz­ver­schul­dung von 5,8 auf 5,0 Mrd. Euro senken konnte.

Für das laufende Jahr hat sich das Management ehrgeizige Ziele gesetzt. Der Umsatz soll mit einer mittleren einstelligen Rate wachsen und das EBIT (inklusive des im Konzern verbleibenden brasilianischen Stahlwerks) dabei sogar von 0,6 auf 1,0 Mrd. Euro zulegen. Ein wesentlicher Teil der Ergebnisverbesserung resultiert aus…

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