Veröffentlicht am Im September 2013 (Ausgabe 37/2013) hatten wir Ihnen erstmals Agrarius ausführlich vorgestellt. Das Unternehmen hat sich auf den Anbau von Agrarerzeugnissen in Rumänien spezialisiert und plante damals mit einer Kapitalerhöhung um bis zu 10 Mio. Euro einen großen Wachstumssprung. Mit den zusätzlichen Finanzmitteln sollte die bewirtschaftete Fläche zügig ausgebaut werden, was sich durch Skaleneffekte im Overhead positiv auf das Ergebnis ausgewirkt hätte. Wir rieten damals dazu, abzuwarten, ob das Unternehmen Aktien im anvisierten Umfang platzieren kann und sahen daher (noch) „keinen Handlungsbedarf“.
Und in der Tat erwies sich im Nachhinein die Kapitalmaßnahme als eine Nummer zu groß für Agrarius. Letztlich konnten nur rund 458 Tsd. Aktien zu einem Preis von 1,00 Euro platziert werden. Wir sind daher nicht aktiv geworden – zu Recht. Die Enttäuschung über das begrenzte Expansionspotenzial im Vergleich zur Planung lies die Aktie von 0,96 Euro, dem Kurs zur damaligen Analyse, auf bis zu 0,611 Euro im letzten November absacken.
Das Management reagierte darauf mit einer Strategieanpassung. Der anvisierte weitere Erwerb von Agrarflächen, der wegen der potenziellen Preissteigerungen für das hochwertige Land in Rumänien mittel- bis langfristig die Chance auf erhebliche Zusatzerträge geboten hätte, wurde wegen des hohen Kapitalbedarfs aufgegeben. Stattdessen wurden im letzten Jahr 254 Hektar aus dem eigenen Bestand verkauft. Der Verkaufserlös lag bei 1,1 Mio. Euro und führte zu einem Sonderertrag von rund 0,5 Mio. Euro.
Damit hat das Unternehmen seinen finanziellen Spielraum erweitert. Der strategische Fokus bleibt aber weiterhin auf einem deutlichen Ausbau der Anbaufläche, nur jetzt auf Mietbasis. Das verkaufte Land wurde im Anschluss langfristig zurückgepachtet. Gleichzeitig ist dem Management die Übernahme eines Hofes in unmittelbarer Nachbarschaft der rumänischen Konzerntochter Tomtim Tomnatic für einen mittleren sechsstelligen Eurobetrag gelungen. Auf diesem Weg wurde der Zugriff auf eine zusätzliche Pachtfläche von 530 Hektar gesichert, mit einer Option auf weitere 170 Hektar. Damit bewirtschaftet Agrarius mittlerweile rund 4.200 Hektar.
Und das durchaus erfolgreich, wie die Geschäftszahlen für 2014 verdeutlichen. Die gesamte Erntemenge lag mit 20.242 Tonnen um 24 % über der Planung, vor allem die Resultate bei Körnermais (8.533 Tonnen, 40,9 % über Plan) und Soja (687 Tonnen, 64,0 % über Plan) haben die Erwartungen weit übertroffen. Der Umsatz liegt infolgedessen in 2014 bei ca. 3,2 Mio. Euro, nach 2,6 Mio. Euro in der Vorperiode. Das Ergebnis dürfte dabei deutlich positiv ausfallen (2013: -1,8 Mio. Euro), auch wegen des Sonderertrags aus dem Landverkauf. Bereits im ersten Halbjahr hatte dieser einen Überschuss von 0,7 Mio. Euro ermöglicht.
Eine Fortsetzung des Expansionskurses soll für weitere Einnahmensteigerungen und – wegen der damit erzielbaren Skaleneffekte – für eine Erhöhung der Profitabilität sorgen. Zu diesem Zweck hat das Unternehmen…
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