Der Verkauf einzelner Windparkprojekte ist mühsam und zeitintensiv. PNE Wind eifert nun einem Erfolgsmodell aus dem angelsächsischen Raum nach und will ein neues Investment-Vehikel, eine sogenannte Yieldco, schaffen. Das Vorhaben erhöht Chancen und Risiken des Geschäftsmodells.
Yieldcos sind darauf ausgerichtet, mit einem Bestandsportfolio (etwa Erzeugungskapazitäten auf Basis erneuerbarer Energien) laufende Erträge zu generieren und diese in Form von Dividenden an die Aktionäre auszuschütten. In Zeiten, in denen festverzinsliche Wertpapiere nur noch Minirenditen abwerfen, erfreuen sich diese börsennotierten Investmentvehikel einer steigenden Beliebtheit.
Die Investoren fordern dabei üblicherweise Renditen zwischen 3 und 5 Prozent pro Jahr - und hier liegt der große Charme für PNE Wind. Denn ein typischer Infrastrukturinvestor bei einem einzelnen Windpark verlangt in der Regel bis zu 10 Prozent Rendite p.a. Das heißt im Umkehrschluss: Bei einem Verkauf über eine Yieldco kann das Unternehmen höhere Preise erzielen.
Die Initiierung einer solchen Firma nimmt PNE Wind nun selbst in die Hand und will dafür mit einer Bezugsrechtskapitalerhöhung und der Emission einer Wandelanleihe 80,3 Mio. Euro einwerben.
Die große Emission hat zu einer kleinen Schockwelle am Markt geführt, die Aktie ist bis auf 2,476 Euro abgestürzt - der rechnerische Mischkurs bei einem Bezugskurs von 2,40 Euro wäre hingegen eigentlich 2,77 Euro gewesen.
Offenbar sind die Anleger wenig begeistert, und das hat durchaus einen plausiblen Grund. Denn das Unternehmen verkauft seine Windparks zur Bündelung zunächst quasi an sich selbst, der Weiterverkauf der Yieldco soll dann ganz oder teilweise bis Ende 2016 erfolgen.
Damit ist das Unternehmen davon abhängig, dass das Investorensentiment im Hinblick auf diese Investmentvehikel stabil bleibt - ein gewisses Klumpenrisiko.
Gelingt allerdings plangemäß der Ausstieg aus der Firma zu den oben skizzierten Renditekonditionen, wird PNE Wind erheblich mehr einnehmen, als bislang von Analysten unterstellt. Dann wäre die Aktie auf dem aktuellen Niveau deutlich unterbewertet.
Anzeige: Wer darauf setzen will, dass PNE Wind eine Yieldco erfolgreich etablieren wird, kann dafür ein Long-Hebelzertifikat der Deutschen Bank mit einem Hebel von 2,0 nutzen. Die Barriere liegt bei 1,55 Euro.
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