Das Missverhältnis zwischen Geschäfts- und Kursentwicklung weitet sich bei Viscom zunehmend aus. Während der Anlagenbauer anhaltend kräftig wächst, sackt der Aktienkurs immer mehr ab, allein seit unserem letzten Update aus April 2023 um gut ein Drittel. Offenbar erwartet die Börse demnächst einen Geschäftseinbruch, den die aktuellen Zahlen und Prognosen aber so nicht hergeben.
Jedenfalls ist der Anbieter von optischen und Röntgen-Inspektionssystemen bis zuletzt beständig mit zweistelligen Raten gewachsen. Nachdem Umsatz und EBIT schon 2022 um 32 bzw. 95 % vorankamen, hat sich diese Entwicklung auch im letzten Geschäftsjahr fortgesetzt. So konnten die Niedersachsen ihre Erlöse in den ersten neun Monaten 2023 um weitere 20 % auf 80,2 Mio. Euro steigern und dabei das EBIT erneut überproportional um 39 % auf 2,6 Mio. Euro verbessern. Für leichte Enttäuschung mag indes gesorgt haben, dass zum einen das Nettoergebnis infolge eines stark gestiegenen Zinsaufwands um 27 % auf 0,8 Mio. Euro gesunken ist, und zum anderen, dass die Jahresprognose für 2023, die einen Umsatz- und EBIT-Zuwachs von 10 bzw. 5 % vorsieht, „nur“ bestätigt wurde.
Diese Taxe erscheint mit Blick auf den Jahresverlauf bis September aber durchaus konservativ, zumal sich laut Q3-Bericht ein starkes viertes Quartal abzeichnete. Und auch für die kommenden Monate ist weiterhin Optimismus angebracht. Nicht nur, dass sich das Finanzergebnis infolge der Zinswende entspannen dürfte. Auch operativ stehen die Zeichen weiter auf Wachstum, abzulesen etwa am Auftragseingang, der per 30.9. mit einer Steigerung um 11 % auf 90,2 Mio. Euro den höchsten Wert seit Unternehmensgründung markierte...
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