Wenig Begeisterung hat die Börse in den letzten beiden Jahren der Aktie von ElringKlinger entgegengebracht, vom Allzeithoch im Mai 2021 aus hat sich das Papier inzwischen mehr als halbiert. Nicht nur, dass der Spezialist für Zylinderkopfdichtungen als Verlierer der Elektro-Transformation angesehen wird, auch die Folgen von Corona-Pandemie und Ukrainekrieg trafen den Autozulieferer hart. Strukturell allerdings stehen die Schwaben besser da als der Kursverlauf glauben machen will.
Dabei lesen sich die jüngsten Geschäftszahlen erst einmal gruselig, zumindest was die Ertragsseite betrifft. Nachdem in den ersten drei Quartalen 2021 noch ein EBIT von 98,4 Mio. Euro erreicht wurde, rutschte der Wert im selben Zeitraum des laufenden Jahres mit -64,9 Mio. Euro in die Verlustzone. Verantwortlich dafür war allerdings vor allem ein Einmaleffekt aus der Abschreibung der bilanzierten Firmenwerte. Bereinigt darum stand trotz der aktuell hohen Energie- und Rohstoffkosten sowie anhaltenden Materialengpässen zumindest ein positives EBIT von 30,5 Mio. Euro zu Buche.
Tadellos hingegen entwickelte sich der Umsatz, der trotz der Marktverwerfungen um 9,1 % auf 1,33 Mrd. Euro vorankam und dabei im dritten Quartal einen historischen Höchstwert erreichte. Damit ist auch gleich eine wesentliche Stärke von ElringKlinger markiert, denn das immer noch breite Standbein im Verbrenner-Bereich (aktuell noch 80 % Umsatzanteil) erweist sich nicht etwa als Bremsklotz, sondern als wichtige Cashcow bei der Transformation des Produktportfolios hin zu alternativen Antrieben. Schließlich soll die globale Verbrenner-Produktion auch Ende des Jahrzehnts noch bei 80 % des heutigen Niveaus liegen...
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