Veröffentlicht am Um das akquisitionsbedingte Wachstum der Jahre 2005 bis 2012 in den Griff zu bekommen und die operative Profitabilität zu steigern, hat sich First Sensor 2014/15 anhand seiner wichtigsten Zielmärkte neu ausgerichtet. Seitdem zeigt die Aktie eine stattliche Performance. Die Bestätigung der Prognose für 2017 und die Hoffnung der Investoren, dass First Sensor von den Megatrends autonomes Fahren oder Miniaturisierung der Medizintechnik kräftig profitieren kann, lösten im Frühherbst sogar einen Kurssprung aus. Die Basis für weitere Aufschläge liegt im aussichtsreichen Geschäftsmodell.
First Sensor produziert Sensoren und Sensorsysteme für kundenspezifische Anwendungen. Dabei deckt das Unternehmen von der Produktion von Wafern, über die Entwicklung einzelner Sensorchips und deren Verpackung, bis hin zur Herstellung komplexer Sensorsysteme die gesamte Wertschöpfungskette ab. Das Geschäft ist an den drei Zielmärkten Industrial (Umsatzanteil zuletzt rd. 51 %), Mobility (30 %) und Medical (19 %) ausgerichtet.
Während im Segment Industrial der Neunmonatsumsatz 2017 um 3,2 % auf 55,5 Mio. Euro stieg, sanken die Erlöse bei Mobility durch einen im Vorjahr ausgelaufenen und noch nicht vollständig kompensierten Großauftrag um rd. 12 % auf 32,3 Mio. Euro. Bei Medical sorgten Produktverschiebungen für um 15 % niedrigere Erlöse. Wie vom Management angekündigt, blieb der Sensorhersteller mit insgesamt 108,2 Mio. Euro unter dem Umsatz des Vorjahreszeitraums (9M 2016: 114,8 Mio. Euro). Das Periodenergebnis reduzierte sich auf 3,0 Mio. Euro (9M 2016: 5,9 Mio. Euro). Zugleich wurde aber die Prognose für 2017 bestätigt, Umsatz und EBIT-Marge sollen sogar am oberen Rand der Zielspannen von 140 Mio. bis 145 Mio. Euro bzw. von 5 bis 6 % liegen.
Anders als 2017 dürfte sich der Ausblick für 2018 wieder den mittelfristigen Zielwerten des Unternehmens (durchschnittliches Umsatzwachstum 10 % p.a., EBIT-Marge 10 %) annähern. Dafür gibt es gute Argumente: Der weltweite Sensorik-Markt wächst in den Zielmärkten von First Sensor laut Schätzungen von Yole Développement um jährlich 10 bis 11 %. So erfordern datenintensivere Anwendungen immer komplexere Sensorlösungen und eine höhere Anzahl von Sensoren. Dazu zählt beispielsweise der Megatrend des autonomen Fahrens. Genau hier ist das Unternehmen exzellent positioniert: First Sensor gilt als globaler Marktführer für Avalanche Fotodioden, die eine wichtige Komponente für das Lichtradar LiDAR darstellen. Bereits jetzt sind sie unverzichtbare Elemente bei Fahrerassistenzsystemen (Rückfahrhilfe, Spurhalte-Assistent, etc.). Zudem wird der Trend zum autonomen Fahren die Nachfrage nach optischen Sensoren und LiDAR-Systemen weiter erhöhen.
Den enormen Wachstumschancen steht noch die unbefriedigende EBIT-Marge für 2017 gegenüber. Um diese nach oben zu bringen, gilt es…
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