Unser ehemaliger Musterdepotwert Nabaltec wagt den nächsten großen Expansionsschritt. Das Unternehmen wird die Produktionskapazitäten in den USA kräftig aufstocken und reagiert damit auf die trotz der konjunkturellen Unwägbarkeiten im Trend steigende Nachfrage. Dank des robusten Unternehmenswachstums hat die Aktie eine längere Durststrecke mittlerweile überwunden und steht kurz vor dem Anstieg auf ein neues Fünfjahreshoch.
Als Spezialchemieproduzent hat sich Nabaltec auf die Herstellung von halogenfreien (d.h. vor allem bromfreien) flammhemmenden Füllstoffen und Additiven (das sind Zusätze zur Kunststoffproduktion) sowie Vorprodukten für die technische Keramik (zur Erhöhung der Festigkeit oder der Widerstandsfähigkeit von Produkten, etwa zur Auskleidung von Hochöfen) spezialisiert. Die Erzeugnisse basieren auf Aluminiumhydroxid, Aluminiumoxid und anderen mineralischen Rohstoffen.
Im Bereich der funktionalen Füllstoffe, die u.a. in der Herstellung von Kabeln verwendet werden, zählt Nabaltec mit einem Umsatz von 90,6 Mio. Euro im Jahr 2013 zu den weltweit führenden Herstellern. Steigende Umweltanforderungen lassen den Markt für halogenfreien Flammschutz dynamisch wachsen, Marktforscher wie Freedonia rechnen mit einer Steigerungsrate von derzeit etwa 6 %. Potenzial für hohe Margen besteht vor allem dann, wenn auf bestimmte Erzeugnisse ausgerichtete Speziallösungen angeboten werden. Diesen Weg beschreitet Nabaltec konsequent. Mit Böhmit, einer Modifikation von Aluminiumhydroxid, wird beispielsweise ein innovatives Flammschutzmittel für den Einsatz in Katalysatoren, Leiterplatten und Batterien hergestellt. Ebenfalls margenstark ist das produzierte Additiv CAHC, das als mineralischer Säurefänger für eine Hitzestabilisation in Kunststoffen sorgt.
Auch in der Technischen Keramik spielt das Unternehmen mit einem Umsatz von 42,3 Mio. Euro in 2013 in der ersten Liga, hier werden diverse Branchen beliefert, vor allem die Feuerfestindustrie (Anteil 46 %), die Chemieindustrie (14 %) und die Keramikindustrie (14 %). In diesem Geschäft war nach 2011 eine konjunkturelle Abkühlung spürbar, so dass die Erlöse 2013 noch unter dem damaligen Niveau lagen.
In den ersten neun Monaten 2014 war das Wachstum in diesem Segment mit 3,3 % auf 34,2 Mio. Euro ebenfalls nur moderat, im dritten Quartal (8,3 %) zeichnet sich isoliert allerdings eine Beschleunigung ab. Wachstumsstärker präsentierte sich der Bereich Funktionale Füllstoffe (+8,5 % auf 75,4 Mio. Euro nach neun Monaten), so dass der Konzernumsatz bis September insgesamt um 6,8 % auf 109,6 Mio. Euro zulegte. Skaleneffekte und eine Optimierung der Finanzierungsstruktur ließen das Nettoergebnis im Zuge dessen deutlich überproportional um 22,7 % auf 5,2 Mio. Euro ansteigen.
Trotz der nicht geringer gewordenen konjunkturellen Unwägbarkeiten zeigte sich der Vorstand zur letzten Zahlenveröffentlichung vorsichtig optimistisch für den weiteren Geschäftsverlauf – und wagt nun eine große Investition in die Produktionskapazitäten des 2006 gestarteten US-Joint-Ventures Nashtec (Nabaltec-Anteil 51 %). Der Ableger produziert Feinsthydroxide, stößt damit auf eine stetig steigende Nachfrage insb. aus den USA und arbeitet an der Kapazitätsgrenze. Nun erfolgt eine Ausweitung um rund 40 % auf mehr als 30 Tsd. Tonnen. Das Management taxiert das Investitionsvolumen auf ca. 6 Mio. US-Dollar, Anfang 2016 soll die Maßnahme abgeschlossen sein. Dieser Schritt stärkt zum einen…
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