Seit vielen Jahren glänzt die KWS Saat SE, Deutschlands führender und weltweit unter den Top-4 rangierender Saatguthersteller, mit zweistelligen EBIT-Margen. Einziger Nachteil für Anleger: Die KWS-Aktie ist quasi nie günstig zu haben. Eine Kombination aus allgemeiner Marktschwäche und den – bedingt durch den Angebotsüberhang beim Zucker – sich abzeichnenden Anbauflächenrückgang für Zuckerrüben ließ die Aktie im Oktober deutlich korrigieren. Das starke Maisgeschäft sollte den befürchteten Rückgang im Zuckersegment aber mehr als kompensieren und die Aktie wieder nach vorne bringen.
KWS verfügt über ein breit diversifiziertes Portfolio. Größtes operatives Segment im Geschäftsjahr 2017/18 (per 30.6.) war das Maisgeschäft mit einem Umsatz von rund 734 Mio. Euro (Anteil: 55 %), gefolgt von den Bereichen Zuckerrüben mit 455 Mio. Euro (Anteil: 34 %) und Getreide mit 151 Mio. Euro (Anteil: 11 %). Da KWS in der Segmentberichterstattung Beteiligungen quotal berücksichtigt, im Konzern aber nur at-equity bilanziert, fallen Umsatz und EBIT im Konzern niedriger aus, als in der Summe der Segmente.
Während 2017/18 die EBIT-Marge mit 12,4 % (GJ 2016/17: 12,2 %) über den Erwartungen lag, blieb der Umsatz aufgrund ungünstiger Währungskursentwicklungen beim US-Dollar, dem brasilianischen Real und dem argentinischen Peso mit rund 1,07 Mrd. Euro nahezu auf Vorjahresniveau – und damit leicht unter Plan. Wechselkursbereinigt sind die Erlöse aber planmäßig um 3,5 % auf über 1,1 Mrd. Euro geklettert. Begünstigt durch die Unternehmenssteuerreform in den USA ist der Nettogewinn um 2 % auf 99,7 Mio. Euro (GJ 2016/17: 97,7 Mio. Euro) gestiegen.
Ungeachtet dessen lag die Umsatz- und Ergebnisdynamik 2017/18 unter dem Zehnjahresdurchschnitt. Das soll sich jetzt mit Hilfe eines stärkeren Maisgeschäfts ändern: Nach zweistelligen Rückgängen beim Segmentumsatz und -EBIT, bedingt durch das Absatzminus, ungünstige Wechselkurse und die Übertragung des Rapsgeschäfts auf das Getreidesegment, rechnen wir in Europa, Südamerika und besonders im China-Geschäft mit spürbaren Zuwächsen. Denn: Mais dient in China neben Soja als wichtigstes Futtermittel. Da Soja überwiegend aus den USA importiert wird, ist wegen der aktuellen Spannungen ein Wechsel hin zu europäischem Mais denkbar. Die EBIT-Marge von zuletzt 6,6 % soll nach Unternehmensangaben deutlich steigen. Unter der Prämisse geringerer Wechselkursschwankungen erwarten wir bei Mais knapp 800 Mio. Euro Umsatz und ein EBIT von 57 bis 60 Mio. Euro. Schwieriger gestaltet sich dagegen das Umfeld bei Zuckerrüben: Nachfrageüberhänge, u.a. durch die 2017 ausgelaufene Zuckermarktordnung in der EU, werden zu einer Verringerung der Anbauflächen führen. Wir kalkulieren mit einem Segment-Umsatz beim Zucker von rund…
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