Veröffentlicht am Die vergangene Woche hat für den Laborausrüster Sartorius einen massiven Rückschlag an der Börse gebracht. Dies war natürlich selbstverschuldet, denn das Unternehmen musste eine satte Gewinnwarnung melden. So rechnet man für dieses Jahr nun mit einem Umsatzrückgang im niedrigen bis mittleren Zehner-Prozentbereich. Bislang hatte man ein leichtes Wachstum in Aussicht gestellt. Für die EBITDA-Marge werden rund 30 % angepeilt, im Vorjahr waren es noch 33,8 %.
Das Problem bei Sartorius ist ganz klar, dass die Sonder-Wachstumskräfte aus den vergangenen Jahren, insbesondere Corona-Tests, inzwischen keine Rolle mehr spielen. Die Medtech-Branche muss sich nach der Sonderkonjunktur der letzten Jahre wieder neu sortieren, was auch mit entsprechenden Anpassungen in den Lagerbeständen einhergeht. Das ist eine wesentliche Herausforderung für Sartorius, wobei von Analystenseite her durchaus positiv bemerkt wurde, dass das Unternehmen trotzdem noch an seinen Zielen für 2025 festhält. Im Markt selbst wird davon ausgegangen, dass Sartorius im kommenden Jahr nicht nur die Umsätze über die 2022er Resultate hinaus steigern kann, sondern auch beim Gewinn wieder deutlich zulegen wird.
Was heißt das nun für die Aktie? Grundsätzlich befindet sich Sartorius mit einer Gewinnbewertung von mehr als 30 für das laufende Jahr auf einem ambitionierten Niveau. Das zeigt sich auch bei der Umsatzbewertung, die mehr als das Vierfache derzeit beträgt. Sollte es Sartorius allerdings schaffen, im zweiten Halbjahr wieder aus der Talsohle herausgekommen, spricht das Momentum dafür, dass die Aktie ihren bisherigen Abwärtstrend wieder umkehren kann. Aus diesem Ansatz ist eine antizyklische Positionierung aktuell spekulativ erwägenswert, wenn der Aktie ein schneller und deutlicher Rebound über die Unterstützung bei 310 Euro gelingt.
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