Fortschritte in der Geschäftsentwicklung sind bei Praktiker aus den aktuellen Geschäftszahlen schwer zu extrahieren. Mit einem Umsatzrückgang um 10 Prozent lag das Unternehmen unter den Erwartungen, auch das Ergebnis blieb mit 117,9 Mio. Euro tiefrot.
Im Inland haben die Praktiker-Baumärkte binnen Jahresfrist einen Umsatz von 81,4 Mio. Euro verloren, vor allem durch Schließungen und Umwidmungen in das potenziell höhermargige Konzept Max Bahr. Der Hoffnungsträger konnte im selben Zeitraum aber nur um 36,8 Mio. Euro zulegen - das wirkt nicht gerade überzeugend. Allerdings ist der Umstellungsprozess noch in vollem Gange, und das führt zu temporären Umsatzausfällen.
Außerdem war der März in diesem Jahr für alle Baumärkte ein außerordentlich schlechter Monat, die außergewöhnlich niedrigen Temperaturen führten branchenweit zu schwachen Erlösen. Bei Praktiker betrugen die Einbußen rund 20 Prozent, Saisonware musste mit hohen Abschlägen verramscht werden. Das Unternehmen betont aber, dass dies ein Sonderfaktor bleiben dürfte.
Positiv zu werten ist aus Anlegersicht allerdings, dass die Aktie trotz der enttäuschenden Zahlen die wichtige Unterstützung bei einem Euro gehalten hat. Behält das Unternehmen Recht und laufen Frühling und Sommer wesentlich besser als das erste Quartal, könnte Praktiker an der Börse doch noch die Kurve bekommen. Es dürfte aber eine Zitterpartie werden.
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