Der Umbau beim Gesundheitskonzern Fresenius schreitet voran. Die Dekonsolidierung der Dialyse-Tochter FMC ist formell erfolgt und die Kinderwunsch-Kliniken sind verkauft. Nun wird kolportiert, dass die Bad Homburger einen Käufer für die Reha-Kliniken und Seniorenheime der Tochter Vamed suchen.
Laut Medienberichten soll die Transaktion einen Wert von 600 bis 800 Mio. Euro haben und von der schweizerischen UBS begleitet werden. Wenngleich es vom Unternehmen noch keine Bestätigung für das Vorhaben gab, würde die Transaktion doch in die von CEO Michael Sen angekündigte Strategie passen.
Ziel von Sen ist es, das Unternehmen zukünftig deutlich profitabler und schlanker aufzustellen. Doch das geht nicht über Nacht: Im Neunmonatsbericht 2023 gelang zwar ein Umsatzwachstum von 5 Prozent, der Nettogewinn fiel jedoch um 14 Prozent zurück. Die Eigenkapitalrendite nach Steuern lag mit 7,8 Prozent nochmals unter dem Vorjahreswert von 8,5 Prozent.
Wenngleich das Unternehmen nach 9 Monaten beim Ergebnis je Aktie mit gerade einmal 0,04 Euro keine gute Figur abgibt, fällt das Kurs-Buchwert-Verhältnis mit rund 0,5 dagegen positiv auf. Dem Eigenkapital von gut 30 Mrd. Euro zum 30.9.2023 steht lediglich eine aktuelle Börsenbewertung von knapp 16 Mrd. Euro gegenüber.
Durch in Anspruch genommene Energiehilfen wird es für die Aktionäre 2023 allerdings keine Dividende geben. Andererseits werden auch die Vorstände und Geschäftsleitungen der von den gesetzlichen Verboten erfassten Gesellschaften keine Boni oder variable Vergütungen erhalten. Nach dem Zwischenspurt von rund 24,30 Euro Anfang November auf über 29 Euro Ende November dürfte die Aktie kurzfristig wieder etwas Luft holen. Wir beobachten das Papier.
(aktien-global, 11.12.2023, 14:00 Uhr)
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Fresenius: Steiniger Weg
Veröffentlicht am 11.12.2023
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