Die Aktie der FinTech Group ist im Herbst 2018 kräftig unter die Räder gekommen und konnte das bislang nur zu einem kleinen Teil wiederaufholen. Ein (letztlich abgesagtes) Joint-Venture und eine neue Strategie für die europäische Expansion wurden am Markt mit Skepsis aufgenommen. Perspektivisch könnte die Börse ihre Meinung aber ändern.
Im letzten September schien das Unternehmen den ersten Schritt für die seit längerem angekündigte weitere Expansion in Europa gefunden zu haben. Mit der Gründung eines Joint-Ventures mit der Österreichischen Post sollte die ohnehin starke Marktposition in der Alpenrepublik ausgebaut werden. Doch der damit verbundene Aufwand wurde an der Börse skeptisch beurteilt, und dieser Sicht folgte letztlich auch das Management und beerdigte den Plan im November wieder.
Stattdessen wurde ein wesentlich smarterer Weg für die europäische Expansion gefunden. Die Tochter Flatex geht nun zusammen mit Partnern (insb. Produktanbietern) und einem aggressiven Gebührenmodell in neue Märkte, will schnell hohe Transaktionsvolumina generieren und durch eine Beteiligung an den Einnahmen der Partner verdienen. Aktuell wird zunächst die Niederlande u.a. zusammen mit Goldman Sachs und einem „Zero-Fee-Modell“ adressiert. Trotzdem wird der Markteintritt zunächst Geld kosten. Nachdem im letzten Jahr bei einem Umsatz von 126 Mio. Euro (+18 %) eine EBITDA-Marge von 34 % erwirtschaftet wurde, dürfte diese im laufenden Jahr bei einem Umsatz von 138 Mio. Euro auf 29 % sinken. Das Management geht aber davon aus, dass sich die Zusatzkosten im mittleren einstelligen Millionenbereich innerhalb von zwei Jahren amortisieren.
Im Dezember hatte das Management sogar nur mit einer Marge von 27 % gerechnet, doch die Anlaufkosten für die Niederlande haben bereits gezeigt, dass…
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