Am vergangenen Montag kam die Aktie von Hochtief kräftig unter die Räder: Wegen eines negativen Gerichtsurteils für die spanische Hochtief-Tochter Abertis (Anteil knapp 20 %) ging es von fast 110 Euro auf rund 96 Euro im Tief bergab. Bei Betrachtung der Fakten erscheinen die Kursabschläge allerdings übertrieben.
Denn laut Agenturmeldungen soll sich das Urteil mit einem Betrag von minus 5,8 Millionen Euro nur unwesentlich auf die Hochtief-Geschäftszahlen auswirken und zudem keinen Einfluss auf das Ergebnis haben. Der maßgebliche Einfluss auf den Aktienkurs dürfte sowieso vom spanischen Großaktionär ACS kommen: Im November 2023 meldeten die Spanier, 75 Prozent der Hochtief-Aktien zu halten und entfachten damit neue Übernahme-Fantasie.
Wir schätzen, dass ACS den Hochtief-Anteil sukzessive auf über 95 Prozent erhöhen und den verbliebenen Aktionären dann im Rahmen eines Squeeze-outs eine Barabfindung anbieten wird. Vor dem Hintergrund der bisherigen Geschwindigkeit beim Aufstocken der Beteiligung sind wir zuletzt davon ausgegangen, dass die 95-Prozent-Marke in 18 bis 24 Monaten erreicht sein könnte. Dabei ist es durchaus denkbar, dass Kursrücksetzer wie zu Wochenbeginn, zum Einsammeln genutzt werden. Gleichwohl legte ACS bislang keine größere Eile an den Tag.
Operativ ist Hochtief von der schwierigen Situation im deutschen Bauhauptgewerbe quasi nicht betroffen: Per 30. September 2023 wurden rund 97 Prozent der Umsätze außerhalb Deutschlands erwirtschaftet. Mittlerweile entfallen 95 Prozent des Geschäftsvolumens alleine auf Amerika und den asiatisch-pazifischen Raum. Wir halten die Hochtief-Aktie für mittelfristig orientierte Anleger daher unverändert für interessant.
(aktien-global, 02.02.2024, 14:55 Uhr)
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Hochtief: Aufwärtstrend intakt
Veröffentlicht am 02.02.2024
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