Der GBC-Analyst Matthias Greiffenberger hat mit den tick-TS-Vorständen Gerd Goetz und Mattias Hocke sowie dem Aufsichtsrat Ingo Hillen über die aktuelle und zukünftige Geschäftsentwicklung, aber auch über die jüngsten Directors Dealings bei der tick-TS gesprochen.
GBC: Herr Goetz, wie läuft es derzeit operativ bei der tick Trading Software AG. Bitte erläutern Sie uns die aktuelle Geschäftsentwicklung?
Gerd Goetz: Die Kontrolllampen auf dem Unternehmens-Dashboard leuchten grün. Die aktuellen Projektentwicklungen liegen on track und der Housing- und Hosting-Betrieb läuft sicher und stabil. Zum Beispiel durch den Rückzug von Bloomberg aus dem SSEOMS- Business (Sell-Side Execution and Order Management) ergibt sich für uns darüber hinaus die Chance in ein neues, lukratives Geschäftsfeld vorzudringen.
GBC: Herr Goetz, Sie haben starke wiederkehrende Umsätze. Bitte beschreiben Sie uns, wie Sie eine solche intensive Beziehung zu den Bestandskunden erreichen und halten können?
Gerd Goetz: Kurz zusammengefasst: Unser Erfolg basiert auf einem kreativen Spannungsverhältnis von finanzwirtschaftlichem und technischem Know-How, kombiniert mit einem äußerst zuverlässigen Rechenzentrumsbetrieb. Zum anderen haben wir in den letzten 17 Jahren stets eine sichere und leistungsstarke Anbindung unserer Produkte an die Handels- und Abwicklungssysteme unserer Kunden gewährleisten können – und zufriedene Kunden tauschen zuverlässige Provider nun mal ungern aus. Drittens haben wir die komplexe Verzahnung unserer Software mit den Schnittstellen der bankseitigen Back-Office-Systeme und deren Anbindung an die Marktplätze über alle Anpassungen durch Börsen oder Regulierungsbehörden hinweg immer wieder zeitnah sicherstellen können. So etwas schafft Vertrauen, auf dessen Basis eine langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit gedeiht. Never change a winning Team!
GBC: Herr Hocke, als Gründer und Vorstand sind Sie mit dem Unternehmen sehr verbunden. Dennoch haben Sie jüngst Aktien verkauft. Bitte erläutern Sie uns Ihre Beweggründe und wie sehen Sie Ihr zukünftiges Engagement mit der tick-TS?
Matthias Hocke: Ich kann nachvollziehen, dass sich Aktionäre der Gesellschaft fragen, warum der scheidende Vorstand Aktien verkauft und darum äußere ich mich gern dazu. Wie wir in der Ad-hoc-Mitteilung vom 12. Juni dieses Jahres mitgeteilt haben, wird mein Vorstandsvertrag in beiderseitigem Einvernehmen nicht verlängert. Ich habe meine Lebensplanung geändert und möchte daher auch meine private Vermögensstruktur anpassen. Ich halte die tick-TS Aktie unabhängig davon gerade durch das Vollausschüttungsgebot für ein attraktives Investment und plane daher auch meine drei Prozent an der Gesellschaft, die ich noch habe, derzeit nicht zu verkaufen. Darüber hinaus würde nach meiner Vorstandstätigkeit gern in den Aufsichtsrat wechseln und der Gesellschaft also auch weiterhin zur Verfügung zu stehen. Aber darüber entscheidet natürlich die Hauptversammlung.
GBC: Herr Hillen, Sie sind als Vorstand der sino AG ein wichtiger Kunde der tick-TS, aber auch Aktionär und Aufsichtsratsmitglied. Sie haben ebenfalls einen hohen Anteil Ihrer Aktien verkauft. Bitte erläutern Sie uns Ihre Gründe für diese Entscheidung.
Ingo Hillen: Dies geschah im Rahmen meiner privaten Vermögensdisposition. Ich habe z.B. rund 6% des Grundkapitals der sino AG erworben, die übrigens u.a. 25% an der tick-TS AG hält.
GBC: Es gibt eine starke Verbindung zur sino AG, die auch Aktionärin der tick-TS AG ist. Wie schätzen Sie die zukünftige Zusammenarbeit zwischen der sino AG und der tick-TS ein?
Ingo Hillen: Seit Gründung der tick-TS durch Oliver Wagner, Matthias Hocke, die sino AG und mich arbeiten die sino AG und die tick-TS AG sehr gut und ebenso vertrauensvoll zusammen. Ich erwarte, dass das auch noch viele Jahre so bleiben wird.
GBC: Herr Goetz, bitte geben Sie uns einen Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr und wie schätzen Sie die zukünftige Entwicklung ein?
Gerd Goetz: Wie oben bereits angedeutet zeichnen sich da gerade neue Möglichkeiten ab. Darüber hinaus arbeiten wir am weiteren Ausbau unserer Geschäftsbeziehungen mit Banken, Asset-Managern und Brokern. Dabei wollen wir sowohl unseren Bestandskunden neue Produkte und Services anbieten als auch Neukunden gewinnen. So ergänzen wir zum Beispiel unser erfolgreiches Produktportfolio um die Komponenten Ordermanagement, Execution-Management für Sales-Trader und APPs. Außerdem führen wir natürlich unsere erfolgreiche Strategie im Hosting von Börsenanschlüssen und der Entwicklung von performanter Handelssoftware fort.
GBC: Herr Goetz, bitte lassen Sie uns an Ihrer Vision teilhaben. Wo steht die tick Trading Software AG in fünf Jahren?
Gerd Goetz: Wir werden ein großes Stück auf dem Weg zur perfekten Integration der Kundenwelt mit der Banken- und Börsenwelt weitergekommen sein. Selbstverständlich werden wir dabei den technischen Fortschritt in unsere komplette Suite für die Handelswelt umsetzen – in punkto Ordermanagement, Trading, Execution-Management, Risiko- Software, Börsenanschlüsse und Kursversorgung. Außerdem unterstützen wir unsere Kunden bei der Mobilisierung professioneller Finanzgeschäfte. Handeln auf dem Smartphone gehört ja für viele Trader schon heute zum Alltag, aber das wird weiter fortschreiten. Schließlich sind und bleiben wir Dienstleister für Banken, Börsen und Broker und garantieren die Leistungsfähigkeit unserer Produkte durch einen hochprofessionellen eigenen Rechenzentrumsbetrieb. Wie hieß es mal so schön in der Esso-Werbung: Es gibt viel zu tun. Packen wir's an.
GBC: Ich danke ihnen für das Gespräch.
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