Der weltgrößte Internethändler Amazon ist bekannt dafür, immer wieder neue Produkte, Dienstleistungen und Strategien auszuprobieren. Mit einem neuen Projekt zielt er erneut auf den stationären Einzelhandel.
Wie das Unternehmen aus Seattle bekannt gab, wird man in Amerikas größter Stadt New York einen neuen Laden eröffnen. Diese „4-Stars“- Filiale soll Waren anbieten, die auf der Amazon-Plattform bei den New Yorkern besonders beliebt sind.
Das kann von Spielwaren über Bücher bis Haushaltswaren reichen. Damit zeigt Amazon gleichzeitig, wie Big Data funktioniert. Denn diese Offline-Filiale könnte ihrem Anspruch kaum gerecht werden, wenn Amazon nicht entsprechende Verkaufsdaten von seiner Website auswerten könnte.
Mit dem Projekt zieht man natürlich direkt auf klassische stationäre Einzelhandelsunternehmen wie Target. Wobei das neue New Yorker Projekt nicht der erste Schritt in der realen Welt ist. Bekanntlich hatte Amazon schon mehrere Buchläden eröffnet, experimentiert mit kassenlosen Supermärkten und hatte für rund 13 Milliarden Dollar die amerikanische Supermarktkette Whole Foods übernommen, die sich auf Bio-Lebensmittel spezialisiert hat.
Ob aus der New Yorker Filiale letztlich ähnliche Läden auch in anderen Großstädten folgen, lässt das Unternehmen offen. Was nicht besonders wundert, da Amazon wie gesagt bekannt dafür ist, erst einmal zu experimentieren, um zu sehen, was funktioniert und was nicht. Dennoch reagieren die Anleger erneut sehr positiv auf diesen Schritt.
Wobei dies auch anders interpretiert werden könnte. Denn der offensichtliche Drang von Amazon, auch in den stationären Handel zu gehen, könnte bedeuten, dass hier nicht nur ein weiterer Erlöskanal eröffnet werden soll, sondern dass man auch dazu gezwungen ist, weil die Wachstumsraten im Onlinegeschäft künftig spürbar abnehmen.
Aktuell gibt es aber viel Applaus, was auch charttechnisch wichtig ist. Nach unserer letzten Besprechung hatte die Aktie leicht korrigieren müssen und war auf ihre 50-Tage-Linie bei rund 1.900 Dollar zurückgefallen. Hier ging es sogar Anfang dieser Woche kurzzeitig darunter. Doch der Wert konnte sich sehr schnell wieder fangen und notierte per gestern wieder über 2.000 Dollar.
Damit dürfte auch das Projekt 1 Billion Dollar Marktkapitalisierung noch längst nicht zu den Akten gelegt werden. Entscheidend ist dafür allerdings, dass Amazon nun auch neue Höchstkurse setzen kann (das alte Hoch liegt bei 2050,50 Dollar). Anleger sollten entsprechend noch am Ball bleiben.
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