Öl hat in den letzten Monaten gleich von zwei Kurstreibern profitiert. Zum einen haben sich die Perspektiven für die Weltkonjunktur deutlich aufgehellt. Vor allem der Aufschwung in den USA, dem immer noch größten Ölkonsumenten, steht nach einer Belebung am Jobmarkt nun auf einem deutlich solideren Fundament. Und selbst im kriselnden Europa gibt es Anzeichen dafür, dass die Dynamik aktuell wieder zunimmt – und damit auch die Ölnachfrage.
Darüber hinaus wird der Rohstoff derzeit aber auch mit einer Krisenprämie gehandelt, die von manchen Experten auf mehr als 20 US-Dollar taxiert wird. Diese resultiert aus der schleichenden Zuspitzung des Irankonflikts, Israel hat zuletzt relativ unverhohlen mit einem Militärschlag noch im laufenden Jahr gedroht.
Aus Sicht eines Longinvestors im Ölmarkt liegt in einer überraschenden Entschärfung dieses Konflikts sicher das größte Abwärtsrisiko. Wir halten dies aber für wenig wahrscheinlich.
Realistischer scheint eine weitere Eskalation, über kurz oder lang verbunden mit einem Ausbruch des Ölpreises nach oben.
Aktuell klebt das schwarze Gold noch unter dem Zwischenhoch (126,80 US-Dollar, Sorte Brent) aus dem April 2011 fest. Bis zur Überwindung dieses Widerstands muss man nach der jüngsten Rally vermutlich noch etwas Geduld mitbringen.
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