Die Angst vor einem Untergang von RWE wegen viel zu geringer Rückstellungen für die Kosten des Atomausstiegs ist nach der Veröffentlichung der Ergebnisse eines Gutachtens zunächst verflogen. An der schwierigen operativen Lage des Konzerns ändert das freilich nichts.
Wir hatten der Aktie von RWE in den letzten Wochen unter anderem „explosives Erholungspotenzial“ konstatiert. Dieses hat sich mittlerweile entladen. Die Sorge, dass ein Gutachten der Bundesregierung zu einem erzwungenen massiven Anstieg der Rückstellungen für den Atomrückbau führen wird, hat sich erst einmal erledigt.
Das ändert aber nichts daran, dass das Kerngeschäft von RWE weiter erodiert, eine Ertragswende ist nicht in Sicht. Allerdings spiegelt sich das im Moment auch in der Bewertung angemessen wider, das Konsens-KGV für 2016 liegt trotz eines unterstellten deutlichen Gewinnrückgangs nur bei 10,3, die Dividendenrendite bei 5,2 Prozent.
Nach dem kräftigen kurzfristigen Kursanstieg raten wir dennoch dazu, zumindest einen Teil der Gewinne einzustreichen, mutige Anleger können sogar auf eine kleine Korrektur setzen. Denn der stark überverkaufte Zustand wurde bereits komplett abgebaut - und die Probleme bleiben. Wir halten das Gutachten nur für eine kurzzeitig wirkende Beruhigungspille.
Insgesamt muss die Gegenbewegung der Aktie von RWE noch nicht ausgereizt sein, ein nahender Dämpfer wäre in dieser Konstellation allerdings nicht ungewöhnlich.
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