Der jüngste DAX-Rücksetzer wurde erneut von den Bankaktien angeführt, womit sich viele Beobachter an die turbulenten Monate im Herbst letzten Jahres erinnert fühlten, als die akuten Sorgen um die Zahlungsfähigkeit einiger Euroländer insbesondere die Notierunggen von Deutsche Bank, Commerzbank & Co. unter massiven Druck brachten. Und da die aktuelle Kursschwäche ihren Auslöser in den wieder aufkommenden Ängsten vor einer Verschärfung der Lage vor allem in Spanien hatte, ist es nicht verwunderlich, dass die Bankaktien dabei zu den größten Verlieren gehören.
Schließlich hat Spanien angekündigt, die angestrebten Haushaltsziele in diesem Jahr zu verfehlen und sah sich infolgedessen bei der jüngsten Anleihenauktion wieder mit steigenden Risikozuschlägen konfrontiert.
Für die Deutsche Bank birgt die erneut drohende Zuspitzung der Eurokrise sicherlich nicht zu negierenden Belastungen mit sich. Schließlich ist allein schon die Tochter Postbank mit vier Milliarden in Italien und Spanien engagiert. Doch andererseits haben die Banken in den letzten Monaten viele ihrer Hausaufgaben gemacht. Die Deutsche Bank hat schon zum 31. Dezember die erhöhten Eigenkapitalanforderungen übertroffen, auch der angestrebte Verkauf der Vermögensverwaltung an den US-Investor Guggenheim Partners, der den Frankfurtern rund 1,5 Mrd. Euro einbringen dürfte, steht Presseberichten zufolge unmittelbar vor dem Abschluss.
Insofern könnte sich die aktuelle Kursschwäche im Nachhinein nur als eine Konsolidierung erweisen, die nach dem steilen Ansteig dringend notwendig gewesen ist. Diese Meinung scheinen auch die meisten Analysten zu teilen, die der Aktie der Deutschen Bank im Durchschnitt ein Potenzial bis über 40 Euro zutrauen.
(05.04.2012)