LPKF Laser hatte uns im letzten Jahr schwer enttäuscht, nicht nur mit einer schwachen Geschäftsentwicklung und einer Gewinnwarnung, sondern insbesondere auch mit der Tatsache, dass die zugehörige Meldung am Markt deutlich vorab vorweggenommen wurde. Jetzt bekommt das Unternehmen aber einen neuen Vorstandsvorsitzenden, und auch die Talsohle in der Geschäftsentwicklung scheint endlich durchschritten. Zeit für eine Neueinschätzung.
In den letzten Jahren hat LPKF Laser die eigenen Zielsetzungen immer wieder verfehlt, so war es auch 2016. Eine maßgebliche Verantwortung dafür trägt aus unserer Sicht der Vorstandsvorsitzende Dr. Ingo Bretthauer, der sein Mandat Mitte Oktober aber beendet hat. Der stellvertretende Vorstandschef Kai Bentz hat kommissarisch die Leitung übernommen, nach einem neuen Mann und einer finalen Lösung wird noch gesucht. Wir sehen das als Chance, dass LPKF künftig konservativer kommuniziert und so nicht laufend neue Enttäuschungen produziert.
Die Ausgangslage für die neue Führung ist gar nicht schlecht, denn ausnahmsweise (mit Blick auf die letzten Jahre) liegt LPKF auch nach neun Monaten noch im Plan. Der Umsatz wurde im dritten Quartal um 25 % auf 27 Mio. Euro gesteigert, nach neun Monaten beträgt das Plus 17 % (auf 71 Mio. Euro). In dieser Zeit hat sich auch der Auftragseingang deutlich, um 19 % auf 91 Mio. Euro erhöht. Ergebniszahlen wurden vorab noch nicht gemeldet (der Quartalsbericht wird am 14. November veröffentlicht), aber nach einem operativen Fehlbetrag von 2,7 Mio. Euro im ersten Halbjahr sieht sich das Unternehmen weiterhin auf dem Weg zum Turnaround mit einer EBIT-Marge von 1 bis 5 % in 2017, während der Umsatz zwischen 92 und 100 Mio. Euro liegen soll. Eine wichtige Rolle spielen dabei aber pünktliche Auslieferungen im Dezember.
Letzteres muss angesichts der Firmenhistorie als kleine Warnung verstanden werden, insgesamt aber hat LPKF Laser deutliche Fortschritte erzielt und ist damit eine attraktive Turnaround-Spekulation. Der Kauf eines…
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