Auf EBIT-Basis hat die Hannover Rück die Schätzungen der Analysten im Durchschnitt verfehlt. Statt der erwarteten 2,4 Mrd. Euro waren es nur 1,97 Mrd. Euro. Gegenläufige Sondereffekte bei einem starken Kerngeschäft ließen das Nettoergebnis mit 1,8 Mrd. Euro aber planmäßig auf „mehr als 1,7 Mrd. Euro“ steigen. Die Aktie erreichte zuletzt neue historische Höchststände. Ein Grund: Der Ausblick.
Es ist das altbekannte Spiel bei Rückversicherern: Steigende Schäden führen sukzessive zu höheren Prämien bei den Neuverhandlungen. Und da blickt Vorstandschef Jean-Jacques Henchoz positiv in die Zukunft, denn in den jüngsten Verhandlungen mit Erstversicherern wurden genau diese Prämienerhöhungen eingetütet. In der Folge soll der Nettogewinn 2024 auf mindestens 2,1 Mrd. Euro steigen. Das entspricht einem gut zweistelligen Zuwachs gegenüber dem Vorjahr.
Nach Unternehmensangaben standen zum 1. Januar 2024 Verträge mit einem Prämienvolumen von rd. 9,6 Mrd. Euro zur Erneuerung an. Das entspricht 62 Prozent des Geschäfts in der traditionellen Schaden-Rückversicherung. Demnach wurden 8,7 Mrd. Euro an Prämienvolumen verlängert und rund 0,9 Mrd. Euro gekündigt oder in veränderter Form erneuert. Zusammen mit über 1,5 Mrd. Euro aus neuen Verträgen sowie aus veränderten Preisen und Anteilen wuchs das erneuerte Prämienvolumen um 6,9 Prozent auf rund 10,2 Mrd. Euro.
Einen positiven Steuereffekt im britischen Überseegebiet nutzte das Management im Geschäftsjahr 2023, um gleichzeitig die Rückstellungen für künftige Schäden zu erhöhen. Die erhöhten Reserven sollen dem Konzern mehr Sicherheit geben, um die Ziele für 2024 und 2025 zu erreichen. Wir halten das Papier trotz der zuletzt starken Performance für interessant.
(aktien-global, 07.02.2024, 15:45 Uhr)
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