Das Warten auf die Wende von Aixtron entwickelt sich mehr und mehr zum Geduldsspiel. Erneut hat das Unternehmen triste Zahlen für ein Quartal veröffentlicht, aber die Töne zur Branchenentwicklung werden langsam optimistischer.
Zwischen Januar und März war der Umsatz von Aixtron gegenüber dem ohnehin schwachen Vorjahresquartal erneut leicht rückläufig (-4 Prozent auf 40,2 Mio. Euro), das Ergebnis wurde von Abschreibungen auf den Vorratsbestand (43 Mio. Euro) und Restrukturierungsaufwendungen (6,1 Mio. Euro) völlig verhagelt, der Nettoverlust vervielfachte sich von 12,3 auf 76 Mio. Euro.
Die interessanteste Größe ist aber der Auftragseingang für Maschinen, und auch hier bleibt die Lage mau. Im ersten Quartal musste ein weiterer Rückgang um 5 Prozent auf 29,9 Mio. Euro hingenommen werden. Daher baut das Unternehmen nun satte 20 Prozent der Stellen ab.
Dennoch konnte sich die Aktie von einem ersten Schrecken schnell erholen. Das liegt vor allem daran, dass sich der chronische Kapazitätsüberhang in der LED-Industrie, der die Nachfrage nach Aixtron-Maschinen ausbremst, offenbar langsam auflöst. Die Hersteller in Asien berichten in jedem Fall von einer steigenden Kapazitätsauslastung, und Aixtron-Konkurrent Veeco erwartet deswegen einen anziehenden Auftragseingang schon im zweiten Quartal.
Das Management von Aixtron äußert sich noch vorsichtiger, und auch die Analysten halten sich noch relativ bedeckt. Die Commerzbank gehört mit einem Kursziel von 12 Euro schon zu den Bullen, Warburg Research hält die Aktie hingegen für deutlich überbewertet (Kursziel 8,50 Euro).
Das Chartbild spricht aber eine andere Sprache, es sieht so aus, als hätte Aixtron langsam einen Boden gefunden und seit Anfang Dezember zeichnet sich sogar zaghaft ein moderater Aufwärtstrend ab.
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