Auf der Hauptversammlung gab es Gegenwind für den Sky Deutschland-Chef Sullivan, weil er - nach deutschen Maßstäben - zu viel verdient. Operativ kann man dem Manager allerdings kaum etwas vorwerfen, denn der Konzern befindet sich nun auf einem guten Weg. Welcher Aktienkurs für das Geschäftsmodell gerechtfertigt ist, bleibt aber sehr umstritten.
Die Analysten von Morgan Stanley halten die Kurskorrektur bei Sky für übertrieben. Nach einer Anhebung der Schätzungen für 2014 sehen die Amerikaner den fairen Wert bei 10 Euro.
Andere Researchabteilungen sind da deutlich vorsichtiger, SES und Close Brothers plädieren nur für etwa 6 Euro, die notorischen Sky-Bären von Hauck & Aufhäuser sehen das Kursziel nun bei 2,80 Euro (nach zuvor 1,50 Euro).
Was die Wertfindung so schwierig macht, ist die Tatsache, dass das Unternehmen zwar über eine unangefochtene Marktposition verfügt - als einziger bedeutender Anbieter von Pay-TV in Deutschland -, daraus aber noch keinen (Netto-)Profit schlagen kann, auch wenn sich die Ertragskennziffern 2013 deutlich verbessert haben.
Sollte das Unternehmen nun weiter dynamisch wachsen, würde sich dies bei weitgehend fixen Kosten sehr positiv auf das Ergebnis auswirken - das ist das Kalkül der Bullen. Auf der Hauptversammlung wurden allerdings Zweifel deutlich, ob dem Unternehmen die angestrebte Beschleunigung der Kundenakquise auf 400 bis 450 Tsd. im laufenden Jahr gelingt.
Davon wird sicherlich die mittelfristige Performance der Aktie abhängen. Kurzfristig ringt der Wert mit dem Widerstand bei rund 6,50 Euro, resultierend aus dem Februartief, und der damit verbundenen Gefahr eines Abwärtstrends. Sollte Sky in den nächsten Tagen diese Marke zurückerobern, winkt eine schnelle Kurserholung bis 7 Euro. Gelingt dies aber nicht, wäre mit hoher Wahrscheinlichkeit ein neues Jahrestief die Folge.
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