Der GBC-Analyst Cosmin Filker hat mit Herrn Dr. Christian Pahl, Vorstand der UniDevice AG, über die Auswirkungen des Corona-Virus auf das Geschäft und die langfristigen Erwartungen des Unternehmens gesprochen.
GBC AG: Herr Dr. Pahl, die UniDevice AG müsste als Broker von Kommunikationselektronik mit Schwerpunkt auf iPhones doch eigentlich von den aktuellen Lieferschwierigkeiten im Umfeld des Corona-Virus betroffen sein. Mit der starken Umsatz-und Ergebnisentwicklung der ersten beiden Monate ist dies aber offensichtlich nicht der Fall. Warum nicht?
Dr. Christian Pahl: In den Monaten Januar und Februar ist es uns gelungen, die weltweit unterschiedlichen Preisniveaus und Verfügbarkeiten sehr gut auszunutzen. Es gibt Geräte im Markt. Uns gelingt es, die Distribution von Geräten nach Zahlungsbereitschaft zu organisieren.
GBC AG: Steht also das von Ihnen in der aktuellen Investor News publizierte außerordentliche Gewinnwachstum mit der Bereitschaft Ihrer Abnehmer höhere Preise zu bezahlen im Zusammenhang?
Dr. Christian Pahl: Das ist richtig. Die Differenzierung in der Zahlungsbereitschaft ist noch höher als in Zeiten von normalen Liefersituationen.
GBC AG: Rechnen Sie vor diesem Hintergrund mit einer weiteren Rentabilitätsverbesserung für das Gesamtjahr 2020?
Dr. Christian Pahl: Wir rechnen auch im März mit einer besonderen Umsatz- und Ertragsentwicklung. Für das Gesamtjahr dürfen wir daher optimistisch sein.
GBC AG: Sollte sich die Corona-Krise länger als erwartet hinziehen, welche Effekte hätte dies auf Ihr Geschäft?
Dr. Christian Pahl: Wir merken bereits jetzt, dass die Bereitschaft des Kaufes des iPhone 7 wieder zunimmt. Dieses Gerät wird in Indien produziert und ist gut lieferbar. Wir haben auch das Geschäft mit iPads erhöht. Insofern hat die veränderte Liefersituation einen Einfluss auf den Produktmix.
GBC AG: Grundsätzlich war der Markt für Smartphones zuletzt in den Industrieländern von einer gewissen Sättigung geprägt. Wie schätzen Sie die aktuelle Marksituation ein?
Dr. Christian Pahl: Dies ist eine Makro-Betrachtung. Da unser weltweiter Marktanteil gering ist, spüren wir für unser Geschäft keine Wachstumsbegrenzung.
GBC AG: Auf der kommenden Hauptversammlung soll erstmalig eine Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 0,09 € je Aktie beschlossen werden, was die Attraktivität der Aktie steigern soll. Grundsätzlich, wo sehen Sie die UniDevice in fünf Jahren?
Dr. Pahl: Wegen des besonders guten Geschäftsverlaufes im ersten Quartal 2020 möchte ich gerne eine über der Erwartung liegende Dividende von 0,09 € je Aktie vorschlagen. Aus dem bisherigen Geschäftsverlauf im ersten Quartal 2020 dürfen wir schließen, dass eine attraktive Steigerung der Dividende im nächsten Jahr gut möglich sein wird. Ich erwarte, dass UniDevice in den nächsten fünf Jahren den Umsatz und den Jahresüberschuss weiter dynamisch ausbaut und die Dividende kontinuierlich erhöht. Dies sollte auch auf die Aktiennachfrage wirken.
GBC AG: Herr Dr. Pahl, ich danke Ihnen für das Gespräch.
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