Mit einer optimistisch geprägten Pressemeldung hat Blue Cap versucht, dem schwindsüchtigen Aktienkurs wieder auf die Beine zu helfen – durchaus mit einem gewissen Erfolg. Das Gerangel zwischen dem Management und dem neuen Großaktionär begrenzt aber zunächst das Potenzial.
Blue Cap hat mit der Pressemeldung einige Appetithappen zur Entwicklung in 2018 serviert. So konnte die seit 2006 zum Konzern zugehörige Neschen Coating GmbH, die zu den größten Töchtern der Beteiligungsgesellschaft zählt, den Umsatz um 8 % steigern. Der jüngste Neuerwerb, die Uniplast/Knauer GmbH, hat ebenfalls Fortschritte gemacht und die wichtigsten Umstrukturierungsmaßnahmen im Nachgang zur Übernahme bereits bis zum Jahresende eingeleitet. Darüber hinaus gibt es noch positive Kommentare zur Entwicklung der kleineren Beteiligungen SMB David und em-tec. Operativ, so werten wir die Intention der Statements, scheinen damit keine Gründe vorzuliegen, die den kräftigen Kursabsturz im Nachhinein rechtfertigen.
Damit ist das größte Problem des Unternehmens aber noch nicht aus der Welt. Im letzten Juni hat Vorstand Dr. Schubert sein Aktienpaket in Höhe von 1,75 Mio. Stück oder rd. 44 % der ausstehenden Anteile an eine Tochter der PartnerFonds AG verkauft – für 33,5 Mio. Euro (19,14 Euro je Aktie). Ziel war eine enge Zusammenarbeit der beiden Beteiligungsgesellschaften – und letztlich eine Zusammenführung unter einem Dach. Doch bei der Ausführung der Pläne haben sich Organe offensichtlich entzweit. Im Dezember hat PartnerFonds jedenfalls versucht, über die Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung schneller Einfluss zu gewinnen, das wurde von Blue Cap juristisch abgeschmettert. Derzeit ist offen, wie…
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